Die „Krone“hilft Familien in Not
Corona treibt Österreicher unverschuldet in die Armut
Das Kleinste brabbelt munter dahin, die zwei größeren sind ganz in ihr Spiel vertieft. Sie wissen nichts von den Sorgen ihrer Eltern. Charles lächelt seine Kinder liebevoll an. Er möchte wie alle Eltern nur, dass es ihnen gut geht. Doch mittlerweile wird es knapp. Finanziell.
Familie L. entspricht nicht dem klassischen Bild, das man sich unter „arm“vorstellt – und gerade deswegen steht sie für so viele Familien in Österreich, die nun in der Krise um ihre Existenz kämpfen müssen.
Familie L. ging es bis vor Corona gut, sie lebt in einem Haus in Niederösterreich. Charles arbeitete in der gehobenen Gastronomie, zuletzt als Kellner. Doch vor einem Jahr im März, als alles begann, wurde er arbeitslos. „Von heute auf morgen wurden wir alle gekündigt“, erinnert er sich.
Da das Grundgehalt in der Gastronomie niedrig ist und ein Gros seines Einkommens aus dem Trinkgeld bestand, hat sich sein Einkommen durch das Arbeitslosengeld plötzlich drastisch verringert. Vorerst konnte sich die Familie mit dem Ersparten, der Unterstützung durch den Corona-Familienhärtefallfonds und Stundungsansuchen über den ersten Lockdown retten. Als die Gastronomie wieder aufsperrte, hatte Charles seinen Job wieder – doch nur vorübergehend, bis alles wieder schließen musste.
Theoretische Zusagen aktuell keine Hilfe
Charles suchte nach Jobs, bewarb sich sogar in Bayern, in der Hoffnung, dass die Gastronomie dort schneller wieder öffnet. „Ich habe die Zusage für einen Job als Restaurantleiter“, sagt er. Auch für seine „alte“Stelle gibt es eine Wiedereinstellungszusage. Aber wann die Lokale wieder aufmachen dürfen, ist noch völlig ungewiss. So helfen die Zusagen der Familie aktuell leider nichts. Und ihre Lage wird immer prekärer.
„Habe mein ganzes Leben dafür gearbeitet“
„Alles an unseren Konten ist so ausgereizt, dass es bald vorbei ist“, sagt Charles. Kredit- und Leasingraten sind noch gestundet, aber das lässt sich auch nicht ewig weitermachen, „und irgendwann muss ich es sowieso zurückzahlen.“
Charles hält kurz inne, sagt dann: „Wenn es meine eigene Schuld wäre, weil ich was verbockt, eine blöde Entscheidung getroffen hätte, dann wäre es etwas anderes.“Aber dem ist ja nicht so. Er tut, was er kann, damit die Familie durch die Krise kommt. Doch Mahnungen flattern ins Haus, die Suche selbst nach geringfügiger Beschäftigung ist schwierig.
Dauer der Krise zerrt an den Kräften
Langsam schwindet der Optimismus. „Ich hatte immer einen Masterplan für mein Leben“, sagt er, „jetzt bleibt man mit den Sorgen allein. Meine Frau sagt, dass die Welt nicht untergeht, wenn wir alles hergeben müssen. Aber mein ganzes Leben hab ich dafür gearbeitet, und dann wird es einem nicht einmal aus eigenem Verschulden genommen.“
Im November wandte sich Charles an die Caritas Sozialberatung. Dort erhielt er
Unterstützung bei den dringendsten Problemen.
Um Menschen wie Familie L. zu helfen, haben „Krone“und Caritas schon zu Beginn der Pandemie im Vorjahr den Corona-Nothilfefonds gegründet. Wir waren dankbar für so viel Solidarität: Hunderte Unternehmen und Tausende Privatpersonen halfen das Jahr über mit Spenden oder bei Initiativen wie „Füreinand“und „Plaudernetz“.
Corona-Nothilfefonds geht weiter
Im März ist der Jahrestag des ersten Lockdowns, die Krise ist nicht vorbei. Armut ist in der Mittelschicht angekommen. In die Sozialberatungen der Caritas kommen Menschen, die sich zuvor nie gedacht hätten, je selbst Hilfe zu brauchen. Alleinerziehende, Familien, Niedriglohnempfänger, Selbstständige, die ihre Firmen zusperren mussten – Menschen, die sich und ihre Lieben vor Corona gut versorgt wussten. Die Dauer der Krise zerrt an den Kräften, den Betroffenen geht der Atem aus. Deshalb fahren „Krone“und Caritas ihren Nothilfefonds wieder hoch. Mit der großen Bitte: Helfen bitte auch Sie – danke!
Caritas-Spendenkonto: AT23 2011 1000 0123 4560 BIC: GIBAATWWXXX, Kennwort: Corona Nothilfe Infos: krone.at/krone-hilft