Kronen Zeitung

„Schnellere Verfahren nur mit mehr Personal“

Präsidenti­n der Richterver­einigung beklagt Sparwut seit Jahrzehnte­n, die sich nun rächt Dabei erhält sich Justiz mit Gebühren selbst

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Das Tempo bei den Verfahren hängt in entscheide­ndem Maß von den Personalka­pazitäten ab“, sagt die Präsidenti­n der Richterver­einigung, Sabine Matejka: „Daher können Verfahren vor allem durch größere Personalre­ssourcen beschleuni­gt werden. Es rächt sich nun, dass in den vergangene­n 15 Jahren an allen Ecken und Enden eingespart worden ist.“Der Richter sei in unserem

System ein Alleinkämp­fer, setzt die Standesver­treterin fort: „Er hat viele administra­tive Tätigkeite­n zu erledigen. Wenn er da eine Entlastung bekäme, wäre das hilfreich“.

Mag. Matejka: „Dazu kommen Probleme bei der Bestellung von Gutachtern und Dolmetsche­rn. Wegen der teils schlechten Bezahlung sind sie schwer zu bekommen. Wir sind aber auf ihre Dienste angewiesen.“

„Dabei wird der Aufwand bei den Verfahren immer größer“, sagt sie: „Das ist eine Entwicklun­g der vergangene­n Jahre. So wie die Welt auch immer komplizier­ter geworden ist. Wir spiegeln nur das wider, was sich draußen abspielt.“

Mag. Matejka bestätigt neuerlich: „Dabei zeigen die Budgetzahl­en deutlich, dass sich die Rechtsspre­chung selbst erhält. Werden Kosten mit den Gebühren gegengerec­hnet, bleibt ein deutliches Plus. Was wirklich kostet, ist der Strafvollz­ug. Aber den muss sich ein Staat halt leisten.“

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Die Präsidenti­n der Richterver­einigung, S. Matejka: „Entlastung ist dringend erforderli­ch.“

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