Golden Globes daheim bei den Stars
Preisverleihung privat wie noch nie „Ruhe im Wohnzimmer, Webcam läuft . . . und ,Action‘!“
LOS ANGELES. Die 78. Golden Globe Gala in der Nacht zum Montag findet größtenteils virtuell statt. Es wartet viel Prominenz, und das mit reichlich Abstand. Sogar zwischen den beiden Moderatorinnen liegen knapp 4000 Kilometer.
Während Moderatorin Amy Poehler auf der Bühne des Beverly Hilton die Show begleitet, bleibt ihre Kollegin Tina Fey in New York und spielt aus Manhattans legendärem Rainbow Room ihrer ComedyPartnerin auf der anderen Seite des Kontinents die Gags zu. Aufwendig, aber sonst simpel, werden sich die Stars bei Hollywoods Foreign Press und Fans für ihre Preise bedanken. Bei den meisten Nominierten werden daheim (oder wo sie es wollen) Kameras aufgestellt. Der Ballsaal, wo sich sonst mehr als 1000 Menschen um die Top-Plätze streiten, bleibt jedenfalls leer – ebenso wie die Champagnergläser der wenigen Stars, die in Los Angeles leben und die Bühne betreten. Pandemiebedingt gilt ein absolutes Alkoholverbot!
Zu den großen Favoriten mit sechs Nominierungen zählt die Filmbiografie „Mank“von Regisseur David Fincher, in der Hauptdarsteller Gary Oldman
den Autor Herman J. Mankiewicz porträtiert, der mit Orson Welles einst den Klassiker „Citizen Kane“schrieb. Auf ebenfalls sechs Nominierungen kommt die Serie „The Crown“über die britische Monarchie. Schließlich werden neben 14 Filmtrophäen auch elf Preise in Fernsehkategorien vergeben. Auch der Gerichtsthriller „The Trial of the Chicago 7“, das Familiendrama „The Father“und das Road-Movie „Nomadland“haben mehrere Gewinnchancen.
Viola Davis („Ma Rainey’s Black Bottom“), Frances McDormand („Nomadland“) und Carey Mulligan („Promising Young Woman“) gelten als Topkandidatinnen für die Trophäe als beste Drama-Darstellerin.
Bei den Nebendarstellerinnen richten sich alle Augen nach Deutschland auf die erst zwölfjährige Deutsche Helena Zengel, die für ihre Rolle im Western „Neues aus der Welt“an der Seite von Tom Hanks nominiert ist. Sie tritt gegen Routiniers wie Glenn Close („Hillbilly Elegy“), Olivia Colman („The Father“) oder Jodie Foster („The Mauritanian“) an.