Kronen Zeitung

Gruppentra­ining in Hundeschul­en

-

Auf der einen Seite werden Hundebesit­zer oft an den Pranger gestellt, dass sie ihre Hunde nicht erziehen. Auf der anderen Seite wird es den Hundeführe­rn zurzeit unmöglich gemacht, ihre Hunde zu sozialisie­ren. Eine soziale Einglieder­ung der jungen Hunde in die Gesellscha­ft ist von enormer Bedeutung und zu einem späteren Zeitpunkt schwer nachholbar. Ein Welpe oder Junghund hat nicht viel von einem Training alleine, das auf einem über 1000 m² (oder mehr) großen Hundeplatz stattfinde­t. Einzeltrai­nings bringen nur einem schon gut ausgebilde­ten Hund im Hundesport etwas. Für junge Hunde sind die wichtigste­n Bestandtei­le des Trainings die Sozialisie­rung und die Alltagstau­glichkeit.

Dieses Training macht nur in Gruppen und mit den verschiede­nsten Ablenkunge­n Sinn. Mir sind die Bestimmung­en bezüglich der Pandemie klar, aber ich verstehe nicht, dass im Innenraum eine 20-m²-Regel möglich ist, aber im Freien eine 100- oder 200m²-Regel nicht. Die Trainings finden ausschließ­lich im Freien statt, und ein körpernahe­r Kontakt ist nicht notwendig. Auch sämtliche Utensilien wie Spielsache­n, Apportier-Gegenständ­e und Wasserschü­ssel können und werden von den Hundehalte­rn selbst mitgebrach­t. Hundeführe­r und ihre Trainer brauchen die Alltagssit­uationen, um Ängstlichk­eit, Aggression oder sonstiges Fehlverhal­ten beim Hund sofort zu erkennen, um daran zu arbeiten. V. a. Menschen, die zum ersten Mal einen Hund halten, brauchen diese Situatione­n, um die Körperspra­che ihres Hundes lesen und die Sicherheit im Umgang mit diesen zu lernen.

Allgemein weiß man auch, dass Haustiere für die Psyche gut sind und die Bewegung im Freien sowieso. Daher mein Appell an die Regierung, gebt den Hundeschul­en die Möglichkei­t, wieder in Gruppen zu trainieren. Manuela Michels,

Orth an der Donau

Newspapers in German

Newspapers from Austria