Kronen Zeitung

„Hab den Champagner fast ausgetrunk­en!“

§ Nach vier (!) Kreuzbandr­issen stieg Stefan Brennstein­er gestern in Bansko erstmals in seiner Karriere aufs Weltcup-Podest § „Es war kein einfacher Weg dorthin“§ Heute (10/13 Uhr) Neuauflage in Bulgarien

- Alex Hofstetter

Welche Problemdis­ziplin? Nach WM-Bronze von Marco Schwarz ließ Stefan Brennstein­er Platz drei im Weltcup-Riesentorl­auf in Bansko folgen. Ausgerechn­et Brennstein­er! Dessen Krankenakt­e ellenlang ist, den 29-jährigen Salzburger aber nie in die Knie gezwungen hat. „Dieses Rennen hat mir viel zurückgege­ben.“

Neben den vielen, vielen Verletzung­en hatte sich Brennstein­er oft auch selbst um die Früchte der harten Arbeit gebracht. Ein Innenskife­hler hier, eine Unaufmerks­amkeit da – so wollte es nie wirklich für ganz vorne reichen. Bis gestern! In Bansko fuhr der Riesentorl­auf-Spezialist – der seit letztem Sommer von Ex-Hirscher-Coach Mike Pircher und Marcel-Papa Ferdinand betreut wird – im Alter von 29 Jahren erstmals aufs Weltcup-Podest. „Es ist extreme Freude, Erleichter­ung und Dankbarkei­t“, jubelte

„Brandy“, der zwischendu­rch immer wieder auch an ein vorzeitige­s Karriereen­de gedacht hatte. Wer könnte dies angesichts von vier Kreuzbandr­issen und u. a. einer Außenmenis­kus- und Knorpelver­letzung (Saisonende 2019/20) nicht verstehen? „Aber ich hab immer gewusst, dass ich gut Ski fahren kann. Und dass es auch für ganz vorne reichen wird, wenn alles zusammenpa­sst. Darauf hab ich vertraut!“

„Das war der Hammer“

Ganz besonders groß war diesmal auch das Vertrauen in sein Material. Deshalb gab’s auch ein spezielles Danke an Fischer-Serviceman­n Matthias Tangl. „Was ich da unter meinen Füßen hatte, das war der Hammer, einfach perfekt.“Das erste Mal auf einem Weltcup-Stockerl hat Brennstein­er dann in vollen Zügen genossen – im wahrsten Sinne des Wortes. „Den Champagner hab ich fast in einem Zug ausgetrunk­en.“Trotzdem will er heute unbedingt nachlegen!

Familie, Freundin, Physios, Serviceleu­te, Trainer – es gibt viele Menschen, denen ich danken möchte. Genießt den Moment!

Bansko-Dritter Stefan BRENNSTEIN­ER

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Stefan Brennstein­er beim Champagner-Jubel Manuel Feller (kl. B.) wurde Sechster.
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Der Knoten ist geplatzt! Stefan Brennstein­er fuhr gestern in Bansko auf Platz drei.

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