„Wollte immer die Beste sein“
§ Sara Marita Kramer ist Österreichs neue Überfliegerin im Skispringen § Wie sich die 19-jährige Teamweltmeisterin ihre Nervenstärke erklärt § Wer die gebürtige Holländerin in ihrer Kindheit besonders inspirierte
Ruhig, zurückhaltend, fast ein wenig schüchtern präsentiert sich Sara Marita Kramer in der Öffentlichkeit. Sitzt die 19-Jährige jedoch auf einem Bakken, ist mit ihr nicht zu spaßen. Die Salzburgerin ist derzeit das Maß aller Dinge im Damen-Skispringen und war mit zwei Topsprüngen maßgeblich am Mannschafts-Gold für die rot-weiß-roten Ladys bei der Nordischen Ski-WM in Oberstdorf beteiligt.
Beeindruckend war vor allem, wie sie Platz vier im Einzel inklusive umstrittener Jury-Verkürzung wegsteckte. „Das ist ein Charakterzug der Familie“, erklärte die in den Niederlanden geborene Salzburgerin. „Ich kann den Fokus sehr schnell wieder nach vorne richten.“
Schon als kleines Kind gab sie sich nie zufrieden. „Ich wollte immer die Beste sein“, grinst Kramer. Aktuell ist sie die Stärkste, das soll auch so bleiben. „Ich will die Sportart auf eine höhere Ebene bringen.“
Als Kind wurde sie von Gregor Schlierenzauer und Daniela Iraschko-Stolz inspiriert, in Zukunft will sie der nächsten Generation als Vorbild dienen. Wie ernst es ihr damit ist, zeigt eine Anekdote, die Zimmerkollegin Iraschko-Stolz zum Besten gab. „Ich habe ihr gesagt, dass ich in Liberec auch Vierte im Einzel war und trotzdem was aus mir wurde“, verriet die Steirerin, die sieben WM-Medaillen ihr Eigen nennen darf. Kramers trockene Antwort: „Ich will aber mehr gewinnen als du!“