Die Gunst der Stunde genützt
Mit meinem Goldtipp beim Springen von der Normalschanze habe ich ordentlich danebengehaut. Ich hatte Halvor Egner Granerud ganz vorne. Den hat es im ersten Durchgang mit dem leichten Rückenwind erwischt, er hat aber auch durch die Verkürzung einen Nachteil gehabt. Da hat man gesehen, dass es irgendwann auch der Beste nicht mehr kompensieren kann. „Blech“ist natürlich der undankbarste Platz für ihn. Am Tag X voll da war Piotr Zyla. Er hat zwei tolle Sprünge heruntergelassen, nach zwei Weltcupsiegen hat er die Gunst der Stunde genützt. Silber für Karl Geiger hat mich etwas überrascht. Er war heuer auf der Kleinen gar nicht so gut, hat aber zuhause anscheinend etwas gefunden, was zum Erfolg führt. Bronze für Anze Lanisek freut mich für ihn – er hat es schon lange verdient.
Unsere Adler hatten im Kampf um Edelmetall leider nicht viel mitzureden. Rang sieben von Michael Hayböck ist von der Platzierung her in Ordnung – von den Medaillenrängen war er aber ein ganzes Stück weg. Das gilt auch für Stefan Kraft (10.), Philipp Aschenwald (12.) und Daniel Huber (19.). Ich bin trotzdem zuversichtlich, dass es im Mixed-Team-Bewerb besser laufen wird. Mit Hayböck, Kraft, Sara Marita Kramer und Daniela Iraschko-Stolz haben wir ein Quartett, das vorne mitspringen kann.