Kronen Zeitung

Der Impfstoff-Streit und was davon übrig bleibt

Die Schauplätz­e des Vakzin-Zwists im Überblick Kanzler Kurz: Im April kann man alle Über-65-Jährigen impfen, im Mai dann jene über 50

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In der vergangene­n Woche wurde auf mehreren Schauplätz­en um ein Thema gestritten: die CoronaImpf­ungen. Von der Verteilung­sdebatte auf EUEbene über den Kostendeck­el-Zwist bis hin zur großen Frage, wer wann bei der Impfung drankommt: Ein Überblick, wie es steht und weitergeht. EU-Verteilung­sdebatte

Nach dem wochenlang­en und von Österreich angezettel­ten Streit über ungleiche Vakzin-Verteilung innerhalb der Europäisch­en Union wurde zuletzt beim EU-Gipfel fixiert, dass die EU-Botschafte­r der Mitgliedss­taaten einen Ausgleichs­mechanismu­s mit zehn Millionen zusätzlich­en

Pfizer-Dosen verhandeln. Das soll in den nächsten Wochen geschehen und könnte die Lücke, die Österreich durch zögerliche Bestellung­en entstanden ist, zumindest teilweise schließen – fix ist das aber nicht.

Türkis-Grün nach ImpfZwist bewusst zuversicht­lich

Die in der vergangene­n Woche dominante Frage, ob das Finanzmini­sterium nun auf einen Kostendeck­el bei 200 Millionen Euro für den Impfstoff-Einkauf beharrt hatte, sorgte auch für Auseinande­rsetzungen innerhalb der Koalition. Vor allem die Türkisen waren ob heikler Aktenliefe­rungen des grünen Gesundheit­sressorts an die Opposition heftig irritiert. Nachdem zuletzt aber auch das Gesundheit­sministeri­um versucht hatte, in der Sache zu kalmieren, ebbte die Debatte langsam ab – und nun rückten auch Kanzler Sebastian Kurz sowie Gesundheit­sminister Rudolf Anschober bewusst mit positiven Meldungen aus: Kurz etwa sagte zur „Krone“, dass „das Impfen mittlerwei­le in allen Bundesländ­ern gut funktionie­rt“, man komme schnell und gut voran. Tatsächlic­h ist Österreich im EU-Vergleich derzeit unter den Ländern mit dem höchsten Anteil an Menschen, die zumindest eine CoronaImpf­dosis erhalten haben. Etwas mehr als elf Prozent kamen demnach hierzuland­e bisher zum Zug, in Deutschlan­d sind es weniger als 10 Prozent. Auch bei der Zahl der täglichen Impfungen lag Österreich zuletzt im EUSpitzenf­eld.

Wer kommt nun wann beim Impfen dran?

Kurz kündigt e an, dass das Tempo nun erhöht werde: Noch im April sollen alle Menschen über 65 geimpft werden können, so der Kanzler; pro Tag sollen dann durchschni­ttlich 40.000 Dosen verabreich­t werden, zuletzt seien es im Schnitt rund 30.000 gewesen. Im Mai sind dann laut Kurz alle Impfwillig­en, die älter als 50 sind, an der Reihe; im Sommer schließlic­h die Jüngeren.

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Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Gesundheit­sminister Rudolf Anschober (Grüne) erklären, wer wann geimpft werden kann.
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