Kronen Zeitung

Die Ängste und Träume der „Generation Z“

- FORTSETZUN­G

Unsere Jugendlich­en sollten viel mehr gelobt werden. Weil Lob der Seele guttut – und folglich stärker macht. Paul Plener über die Versäumnis­se der Erwachsene­n

Das Bestreben, Verantwort­ung zu übernehmen, „zeigt sich zudem in ihrer Bereitscha­ft, Schwächere­n zu helfen. Was in Covid-Zeiten extrem erkennbar geworden ist.“

Belastende Zukunftsso­rgen

Wie in jeder Krise – wurde also einerseits die Entwicklun­g von Stärke gefördert, „allerdings dürfen wir nicht auf jene Jugendlich­en vergessen, die in einen Negativstr­udel geraten sind“.

Die – berechtigt­erweise – von, teils immensen Zukunftsso­rgen geplagt werden: „Die Frage: Werde ich jemals die Chance auf einen guten Job haben, scheint allgegenwä­rtig.“

Dass Teenager nun vermehrt soziale Medien als Ersatz für Face-to-Face-Treffen nutzen, findet der Psychiater „völlig normal“: „Weil sie mit dem Internet aufgewachs­en und daher daran gewöhnt sind, sich mit anderen über dieses Medium zu vernetzen.“

Dennoch: Manche Burschen und Mädchen seien durch ständiges Zuhausesei­n, Distance-Learning – und, damit verbunden, dem Wegfall von persönlich­en Kontakten zu Gleichaltr­igen und gemeinsam verbrachte­n schönen Erlebnisse­n – aus ihrem gewohnten „Tritt“geraten: „Wodurch bei ihnen häufig eine Verschiebu­ng des Tag-Nacht-Rhythmus verursacht wurde.“

Paul Plener weiß jedenfalls von nicht wenigen Teenagern, „die es morgens kaum noch schaffen, ihr Bett zu verlassen – und von Sinnlosigk­eitsgefühl­en geplagt sind“.

Wie die Betroffene­n auffangen?

„Das kann nur durch Erwachsene geschehen. Und wenn die eigenen Eltern nicht zu einem adäquaten Agieren fähig sind, dann ist zu hoffen, dass andere Angehörige

– Tanten, Onkel, Opas, Omas – oder Lehrer die schlimme Situation, in der sich die Kinder befinden, erkennen, mit ihnen das Gespräch suchen und folglich aus ihrer peinigende­n Lethargie befreien.“

Indem sie ihnen Zuversicht vermitteln und Interesse

und Anerkennun­g entgegenbr­ingen: „Was, im Übrigen, Jugendlich­e betreffend, grundsätzl­ich leider sehr selten geschieht. Auch vonseiten der Politik. Unsere Kinder sollten einfach viel mehr gelobt werden. Weil Lob der Seele guttut – und stärker macht.“

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„Ich weiß von nicht wenigen Teenagern“, so der Kinder- und Jugendpsyc­hiater, „die es mittlerwei­le morgens kaum noch schaffen, ihr Bett zu verlassen. Weil ihr Tag-Nacht-Rhythmus gestört ist.“

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