Kronen Zeitung

Grüne Kernkompet­enz

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Ich habe ein gewisses Faible für die Grünen, besonders für einen Urgrünen, Friedensre­ich Hundertwas­ser, der vor rund 50 Jahren den Anstoß für die grüne Bewegung gab. Als Sammler von Hundertwas­ser-Gemälden ärgert es mich umso mehr, dass es um die aktuellen Grünen, die 2019 dank Greta Thunberg einen Hype erfuhren, deswegen seit 2020 mitregiere­n dürfen, so still geworden ist in Sachen Klimaschut­z und atomarer Bedrohung. Trotzdem sind wir an den Grenzen nach wie vor von zwölf risikoreic­hen Rostlauben, besser bekannt als AKWs, umgeben, die jederzeit einen Super-GAU auslösen könnten. Das ist die Kernkompet­enz der Grünen! Was tun eigentlich die grünen Minister, die für Gesundheit zuständig sind?

Zuletzt stieß ich auf ein Interview aus dem Jahr 2017, als GLOBAL 2000 den 35. Geburtstag feierte. Darin heißt es u.a.: „Österreich ruht sich beim Klimaschut­z auf Lorbeeren der Vergangenh­eit aus. (…) Wir müssen auch in Österreich bis 2050 weg von fossilen Energien, und Wirtschaft und Alltag auf saubere Erneuerbar­e umstellen. Vergangenh­eitstechno­logien wie Öl, Kohle, Gas, Atom können da nicht mehr mit. (…) Leider verlieren im politische­n Alltag zu viele AkteurInne­n den Blick für die entscheide­nden Fragen auf dem Weg in eine öko-faire Zukunft.“

Es wäre die vordringli­chste Aufgabe der Regierung, „endlich mehr als heiße Luft“zu produziere­n. Die Aussagen stammen von Leonore Gewessler. Sie ist seit 2020 Umweltmini­sterin. Also doch nur heiße Luft?

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