„In den USA fühlte Inge sich sicher!“
Dr. Gerd Eberhard ist der Bruder der letzten Prinzessin. Der Jurist lebt mit seiner Frau in Wolfsberg und erzählt.
Wie oft sehen Sie Ihre Schwester? Reduziert sich der Kontakt auf Telefonate?
Bis vor einiger Zeit sahen wir uns jährlich. Ich
war ja oft drüben in Colorado bei Inge. Aber das Alter lässt jetzt bei uns beiden keine Langstreckenflüge mehr zu. Leider. Doch wir telefonieren sehr oft.
Spricht Ihre Schwester eigentlich noch den typischen Lavanttaler Dialekt?
Das nicht, aber nach wie vor perfekt Deutsch. In die Briefe verirrt sich dann das eine oder andere englische oder birmanische Wort.
Hatte Ihre Schwester nach der Flucht keine Angst, dass es ihr so ergeht wie ihrem Mann?
Natürlich hatte sie etwas Sorge, aber nach der Rückkehr in die USA fühlte sie sich schon sicher. Denn mit den Vereinigten Staaten wollte sich auch Myanmar nicht anlegen.
Ihre Nichten, die Töchter Inges mit Sao Kya Seng, kennen die ihre familiären Wurzeln im Lavanttal?
Die jüngere war einige Male hier, die ältere Tochter Inges nur einmal.
Glauben Sie, dass Myanmar den Weg zur Demokratie findet?
Nein. Das Land grenzt an China, und die Chinesen brauchen vor ihrer Haustür keine Demokratie. Myanmar hat ja riesige Bodenschätze, viel Blei, Kupfer, Gold, da haben die Chinesen die Hand drauf.
Gibt es eigentlich schon Gewissheit über den Verbleib Ihres Schwagers?
Nein, es kommt keine Antwort auf Inges Fragen. Auch nicht auf Fragen der Töchter nach ihrem Vater.