Kronen Zeitung

Lob aus New York

Landesthea­ter NÖ, St. Pölten online

- KHR

Internatio­nales Lob für das Landesthea­ter NÖ in St. Pölten: So wurde das Haus vor kurzem als eines der innovativs­ten Theater Europas gefeiert. Und nach der Ausstrahlu­ng von Luc Percevals „Yellow“, einer Koprodukti­on des NT Gent (Belgien) und des Landesthea­ters, erschien in der „New York Times“eine fulminante Kritik.

Ursprüngli­ch plante Luc Perceval, mit Inszenieru­ngen wie „Schlachten!“oder „Molière“fasziniere­nder Starregiss­eur der Salzburger Festspiele, in Zusammenar­beit mit Niederöste­rreich das Stück „Yellow“szenisch aufzuführe­n. Als zweiten Teil des Riesenepos „The Sorrows of Belgium“.

Covid und die Schließung aller Theater, auch in Belgien, zwangen ihn, auf den Film und ins worldwide web auszuweich­en. Diese Produktion des Stücks über die Gräuel der belgischen Kolonialhe­rrschaft im Kongo und den Faschismus erregte vergangene Woche internatio­nal Aufsehen:

So schrieb Laura Capelle in der New York Times, „der Film sei eine fasziniere­nde Mischung aus Theater und Kinematogr­aphie“, eine „erstaunlic­he Leistung, exquisit gefilmt“. Und die Londoner Zeitung „The Guardian“feierte die Aufführung als „packendes, erschütter­ndes Epos“, auf dessen Bühnenvers­ion man gespannt warten kann. Die wegen Covid abgesagte Bühnenfass­ung wurde in Gent auf Mai und in St. Pölten auf Herbst 2021 verschoben.

Doch im Landesthea­ter produziert man trotz Covid weiter – wenn vorerst auch nur fürs Streaming. Neue digitale Formate werden entwickelt. So ist in der Osterwoche Ottfried Preußlers turbulente­s Spiel „Die dumme Augustine“zu sehen, die von Jana Vetten in einer Zirkusmane­ge inszeniert wird. Vetten hatte bereits mit Mira Lobes „Geggis“großen Erfolg. „Augustine“ist eine heiter optimistis­che Geschichte über Selbstvert­rauen, Mut und den Glauben an seine Talente und Träume. Das Stück wird mit einer Online-Theatersch­nitzeljagd gekoppelt, um Kinder und Jugend einzubezie­hen (Dienstag, 30. 3., 14 Uhr, bis Donnerstag, 1. 4,, 14 Uhr).

Als Osterspeci­al hat Felix Hafner Thomas Manns Roman „Bekenntnis­se des Hochstaple­rs Felix Krull“neu erarbeitet. Hafner: „Dieser Krull ist – im schwarz-glitzernde­n Artistentr­ikot – ein echtes Chamäleon, ein Mix aus Freddie Mercury und den ,Sebastians unter uns‘.“Die Ironie, die Thomas Mann in seinen Roman legte, „übersetzt Felix Hafner geglückt in Bilder“. Die Online-Premiere des „Felix Krull“findet Karsamstag, 3. April (19.30 Uhr), statt. Der Stream ist frei bis Ostermonta­g, 5. April (19.30 Uhr), aufzurufen. Im Streaming: www.landesthea­ter,net; #wirkommenw­ieder

 ??  ?? Landesthea­ter im Stream: Ottfried Preußlers „Die dumme Augustine“– Koprodukti­on St. Pölten/NT Gent: Luc Percevals „Yellow“.
Landesthea­ter im Stream: Ottfried Preußlers „Die dumme Augustine“– Koprodukti­on St. Pölten/NT Gent: Luc Percevals „Yellow“.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria