Tanzen nach einer weiblichen Pfeife
„Es ist egal, ob eine Frau oder ein Mann das Spiel leitet, der Fußball hat seine Regeln. Sie wird ihr Bestes geben und ihre Sache gut machen“– Aleksandar Dragovic über jene Person, nach deren Pfeife er heute tanzen darf.
Jener weiblichen Person, denn im Happel-Stadion kommt es heute zu einer Premiere, erstmals wird ein offizielles Spiel einer österreichischen Nationalmannschaft von einer Schiedsrichterin geleitet!
Und nicht von irgendeiner, Frau Kateryna Wolodymyriwna Monsul, so ihr vollständiger Name, gilt nämlich als Star in der weiblichen Schiedsrichtergilde. Die 40-jährige Ukrainerin leitete 2015 in Kanada das Eröffnungsspiel und das Finale der Frauen-WM, wurde im selben Jahr auch zur Welt-Schiedsrichterin gekürt, 2020 pfiff sie in der Nations League das Spiel zwischen San Marino und Gibraltar, es war das erste Herren-Ländermatch, in dem das Schiedsrichtergespann ausschließlich weiblich gewesen war.
Österreichs Frauen-Nationalteam hat mit der Ukrainerin schon Bekanntschaft gemacht, 2017 beim „EM-Sommermärchen“war Frau Monsul im holländischen Breda Spielleiterin des Semifinales gegen Dänemark, das Viktoria Schnaderbeck und Kolleginnen nach einem 0:0 nach Verlängerung erst im Elferschießen verloren hatten (0:3).
PS: Für die meisten rotweiß-roten DeutschlandLegionäre ist eine Schiedsrichterin nichts Ungewohntes mehr. Bibiana Steinhaus leitete in der deutschen Bundesliga insgesamt 22 Spiele, vor ihrem Rücktritt durfte sie letzten September noch den Supercup zwischen den Bayern mit David Alaba und Dortmund pfeifen.
Und am 3. Dezember 2018 war sie „Chefin“bei der Partie 1. FC Nürnberg gegen Bayer Leverkusen (1:1) gewesen, zeigte dabei einem gewissen Herrn Dragovic in der Nachspielzeit die Gelbe Karte – auch „Drago“weiß also bereits, wie man nach der Pfeife einer Frau tanzt. Zumindest auf dem Fußballfeld...