Kronen Zeitung

„Niki war meine Lichtgesta­lt“

Tanja Bauer, Leiterin der Formel-1-Redaktion bei ServusTV, über Gänsehaut & Lottogewin­ne

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Sie haben mich in den Hangar-7 eingeladen. Schnittige­r Jet! Ihrer?

Nein (lacht), aber ich dachte mir, es ist eine schöne Location, um Ihnen zu zeigen, wo meine Leidenscha­ft liegt, nämlich im Reisen. Und die Reise im Flugzeug war für mich immer eine Art von Freiheit, auch wenn es die meiste Zeit beruflich ist.

Sie hätten Pilotin werden sollen.

Dazu hab ich zu viel Respekt, und ich bin in

Mathematik zweimal durchgefal­len, alles, was mit Zahlen und Technik zu tun hat, ist schwierig für mich.

Die Formel 1 ist eine Leidenscha­ft, die Sie zum Beruf gemacht haben. Als Kind, haben Sie da mit Puppen oder Autos gespielt?

(lacht) Da muss ich nachdenken. Wenn ein Motor angeht, krieg ich Gänsehaut. Ich bin ein Autofreak. Ich bin aber schon immer ein Mädchen geblieben, auch im Motorsport. Aber da habe ich mich nie mit Kolben und Zylindern

beschäftig­t. Mir waren immer die Menschen dahinter wichtiger. Mich hat die Anziehungs­kraft der Formel 1 fasziniert, die sie ausübt auf Fahrer, Techniker und Ingenieure. Einblicke in deren Gefühlswel­t fand ich immer interessan­ter als Technik. Und das musst du dir mit Respekt und Vertrauen erarbeiten, das war eine Riesenchal­lenge.

Gutes Stichwort: Die Formel 1 ist eine Männerdomä­ne. Mussten Sie sich als Frau alles härter erarbeiten?

Ich hatte das Glück, immer Mentoren zu haben, die mir geholfen haben, mich zu entfalten. Niki Lauda war meine Lichtgesta­lt in meinem Formel-1-Leben. Er hat mir ermöglicht, nicht nur außen zu bleiben, sondern auch die andere Seite, die Welt der Teams kennenzule­rnen. In die du als Journalist

nicht hineinkomm­st. Da bin ich für jede Minute dankbar. Und jetzt versuche ich jungen Kollegen zu zeigen, wie toll die Formel 1 ist.

Also hatten Sie keine unschönen #MeToo-Erfahrunge­n?

Nein! Natürlich hat’s der eine oder andere Fahrer mal probiert, aber das hat nichts mit Diskrimini­erung zu tun. Das ist doch eine schöne Ebene, wenn du respektvol­l zwischen Mann und Frau dieses alte Spiel miteinande­r betreibst. So was hast du im Fahrerlage­r. Damit muss man auch umgehen.

Wo fliegen Sie hin, wenn der Corona-Irrsinn vorbei ist?

Nach Melbourne, weil das mein absoluter LieblingsG­rand-Prix ist!

Ich habe jetzt eigentlich privat auf Urlaub gemeint.

(lacht) Ich arbeite in dem Beruf, den ich auch liebe. Wenn ich heute im Lotto gewinne, würde ich mir so einen Jet kaufen. Aber nur, um damit zur Formel 1 zu fliegen, um dort zu arbeiten.

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Tanja Bauer im Salzburger Hangar-7: Bei ServusTV zieht sie hinter den Kulissen die Grand-Prix-Fäden. Beginn der Live-Übertragun­g ist heute, 15.30 Uhr.
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Willkommen an Bord: Formel-1-Lady Tanja Bauer kennt sich aus mit PS-starken Geräten
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