Roberto Alagna, welch ein Samson!
Orange: Ioan Holender drehte für ServusTV Saint-Saëns’ „Samson und Dalila“
In Frankreich ist es ein „magischer Ort der Oper“. Das heute 7000 Zuschauer umfassende Théâtre Antique in der provenzalischen Kleinstadt Orange ist die weltweit am besten erhaltene Freiluftarena aus der Zeit vor 2000 Jahren. Die 37 m hohe römische Mauer nannte König Ludwig XIV. die „schönste Mauer“seines Reiches.
Ioan Holender, Ex-Staatsoperndirektor, drehte für ServusTV einen Film über das Festival von Orange. Und berichtet darüber auch für die „Krone“.
Die Arena gewährleistet noch heute die beste Akustik aller Freilufttheater. Camille Saint-Saëns’ Grand Opéra „Samson und Dalila“wurde von Jean-Louis Grinda, Direktor des Festivals und der Oper von Monte-Carlo, traditionell, aber dem Werk entsprechend mit Aufmärschen mit den Chören von Monte-Carlo und der Opéra von Avignon inszeniert.
Yves Abel – von seinen erfolgreichen Dirigaten an der Wiener Staatsoper in guter Erinnerung – führte das souveräne, perfekt studierte Orchester von Radio France.
Aber alles überstrahlt Startenor Roberto Alagna, der in der berühmten Arena schon über zehn Rollen gesungen hat. Er war der gefeierte Held dieser Gala-Vorstellung. Er singt – noch immer – wortdeutlich und höhensicher die glanzvolle Heldentenorpartie, während MarieNicole Lemieux eine stimmlich etwas dünne Dalila war.
Währenddessen findet in der benachbarten früheren Papststadt Avignon unter der Leitung des auch vom Theater an der Wien bekannten Olivier Py das größte französischsprachige Theaterfestival statt.
Nächsten Sommer werden übrigens zwei Werke gespielt: Ponchiellis „La Gioconda“und Donizettis „Liebestrank“.