„Das war ein Witz“
Umbruch: Mit Fan-Liebling Raphael Rotter verlässt der siebente Österreicher die Capitals Klub und Spieler trennten finanziell Welten
Ein Gespräch, zwei Welten. Auf der einen Seite ein Crack, der über Jahre Schlüsselspieler war, um seinen zusätzlichen Wert als Fan-Liebling und Aushängeschild weiß. Auf der anderen Seite ein Manager, der von den nackten Zahlen gelenkt wird.
„Das Angebot war ein Witz, ich war geschockt. Danach ist nichts mehr gekommen“, seufzt Rafi Rotter. Während Caps-Manager Franz Kalla sagt: „Er konnte uns in den letzten drei Jahren wegen Verletzungen leider nicht wie gewohnt unterstützen. Mit einem leistungsbezogenen Vertrag hätte Rafi weiter zu den Top-Verdienern gezählt.“
Der 34-jährige Rotter geht nach 13 Jahren in Wien, könnte schon heute von Linz präsentiert werden. Für die Caps ein weiterer Rückschlag, mit Rotter geht der neunte jener 12 Stürmer, die im letzten Play-off-Spiel 2020/21 auf dem Eis gestanden waren. Einzig Hartl, Bauer und Preiser sind noch da. „Wir stehen in Verhandlungen mit mehreren TopSpielern, beobachten auch den Goalie-Markt sehr intensiv“, beruhigt Kalla. Vor allem den rot-weiß-roten Weg erfolgreich weiterzugehen, wird schwierig – neben Fischer, Peter und Großlercher (alle Karriereende) fehlen Wukovits und Nissner (beide Salzburg), Richter (Villach) und jetzt Rotter.
Türe nicht für immer zu
Der nur 90 der letzten 181 Partien absolvierte, mit seiner Rolle im Finish haderte: „Mit mir hat das Powerplay extrem gut funktioniert, in den Play-offs bin ich da plötzlich nicht mehr zum Zug gekommen, war nur noch selten auf dem Eis“, so der Routinier, der auch sagt: „Bei meiner Art zu spielen können Verletzungen eben passieren. Aber wenn dir ein geblockter Puck den Knöchel bricht, hat das nichts mit Form oder Alter zu tun. Das wurde jetzt aber als billige Begründung hergenommen!“
Die Türe ist nicht für immer zu, mit Präsident Hans Schmid steht der Stürmer weiter regelmäßig in Kontakt.