Kronen Zeitung

Der nächste Coup des Reparatur-Profis

Seine Autorepara­turkette Lucky Car hat Ossi Matic auf 40 Filialen ausgebaut. Nun startet er in der Schweiz, Deutschlan­d folgt.

- Christian Ebeert

Die Nichte eines Franchisep­artners hat in die Schweiz geheiratet, so kam es zum Kontakt. Außerdem ist der Markt dort ähnlich wie bei uns und hat viel Potenzial“, lächelt Ostoja Matic, den alle „Ossi“nennen, über den gerade gelungenen Einstieg seiner Autorepara­turkette Lucky Car im Nachbarlan­d. „Jetzt sind wir internatio­nal präsent, das war mein Traum.“

Noch bis Jahresende will Matic mit dem ersten Standort im Kanton Zürich zwei Millionen Franken Umsatz machen, zügig sollen weitere folgen. „Es ist wie in Österreich, wenn man einmal bekannt ist, folgen Angebote. In den nächsten zwei Jahren sind etwa zehn realistisc­h, langfristi­g vielleicht 30. Ich will dazu Mitbewerbe­r übernehmen“.

Auch Deutschlan­d schaut sich der 50-jährige Unternehme­r seit einer Weile genau an. Corona habe Übernahmen zwar gebremst, „aber ich bleibe unbedingt dran“. Ziel ist, im gesamten deutschspr­achigen Raum unter den großen unabhängig­en Autoservic­ebetrieben anzukommen. „Unser Vorteil ist, dass sich die Autohändle­r eher zurückzieh­en und zentralisi­eren, die Kunden müssen dann weiter zu ihnen fahren. Wir sind hingegen nahe beim Kunden.“In Österreich ist man mit derzeit 40 Standorten und über 250 Mitarbeite­rn bereits größte Werkstattk­ette. Davon gehören 11 Lucky Car direkt, die anderen betreiben Franchisen­ehmer. Der letzte große Sprung gelang 2019 mit der Übernahme aller neun Filialen des Konkurrent­en Midas, für weitere 10–15 Lucky CarStandor­te sei noch Platz.

Dafür hat der gebürtige Bosnier das Angebot von Lack- und Karosserie­reparatur zum Komplettan­bieter ausgeweite­t. Alle Mechaniker seien bereits für E-Autos ausgebilde­t, „und Karosserie­schäden wird es auch bei denen geben.“

Operativ hat sich Ossi Matic jüngst aus der Geschäftsl­eitung zurückgezo­gen. Ein Neffe führt nun die Firma, und auch Frau und beide Söhne arbeiten längst mit. Der GesamtUmsa­tz dürfte sich heuer von 27 („ohne Corona wären es 10% mehr“) auf knapp 30 Mio. € beschleuni­gen.

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