Der nächste Coup des Reparatur-Profis
Seine Autoreparaturkette Lucky Car hat Ossi Matic auf 40 Filialen ausgebaut. Nun startet er in der Schweiz, Deutschland folgt.
Die Nichte eines Franchisepartners hat in die Schweiz geheiratet, so kam es zum Kontakt. Außerdem ist der Markt dort ähnlich wie bei uns und hat viel Potenzial“, lächelt Ostoja Matic, den alle „Ossi“nennen, über den gerade gelungenen Einstieg seiner Autoreparaturkette Lucky Car im Nachbarland. „Jetzt sind wir international präsent, das war mein Traum.“
Noch bis Jahresende will Matic mit dem ersten Standort im Kanton Zürich zwei Millionen Franken Umsatz machen, zügig sollen weitere folgen. „Es ist wie in Österreich, wenn man einmal bekannt ist, folgen Angebote. In den nächsten zwei Jahren sind etwa zehn realistisch, langfristig vielleicht 30. Ich will dazu Mitbewerber übernehmen“.
Auch Deutschland schaut sich der 50-jährige Unternehmer seit einer Weile genau an. Corona habe Übernahmen zwar gebremst, „aber ich bleibe unbedingt dran“. Ziel ist, im gesamten deutschsprachigen Raum unter den großen unabhängigen Autoservicebetrieben anzukommen. „Unser Vorteil ist, dass sich die Autohändler eher zurückziehen und zentralisieren, die Kunden müssen dann weiter zu ihnen fahren. Wir sind hingegen nahe beim Kunden.“In Österreich ist man mit derzeit 40 Standorten und über 250 Mitarbeitern bereits größte Werkstattkette. Davon gehören 11 Lucky Car direkt, die anderen betreiben Franchisenehmer. Der letzte große Sprung gelang 2019 mit der Übernahme aller neun Filialen des Konkurrenten Midas, für weitere 10–15 Lucky CarStandorte sei noch Platz.
Dafür hat der gebürtige Bosnier das Angebot von Lack- und Karosseriereparatur zum Komplettanbieter ausgeweitet. Alle Mechaniker seien bereits für E-Autos ausgebildet, „und Karosserieschäden wird es auch bei denen geben.“
Operativ hat sich Ossi Matic jüngst aus der Geschäftsleitung zurückgezogen. Ein Neffe führt nun die Firma, und auch Frau und beide Söhne arbeiten längst mit. Der GesamtUmsatz dürfte sich heuer von 27 („ohne Corona wären es 10% mehr“) auf knapp 30 Mio. € beschleunigen.