Kronen Zeitung

„Alle Rechenform­eln sind in dieser WM Makulatur!“

Max Verstappen oder doch Lewis Hamilton – in Mexico City steigt heute der Kampf um die Polepositi­on Für Mercedes-Teamchef Toto Wolff ist der Red Bull leicht im Vorteil, er sieht dennoch alle Chancen

- Richard Köck

Das Autodromo Hermanos Rodriguez liegt 2258 Meter über dem Meeresspie­gel. Die Luft ist dünn. Ein Vorteil für Red Bull, weil der Honda-Motor aufgrund des größeren Turbolader­s mehr Leistung generieren kann. Für Mercedes-Teamchef Toto Wolff kein Grund zur Sorge: „Wenn Lewis mit dem Auto happy ist, kann er gewinnen!“

„Das war ein wesentlich­er Schritt. Wir brauchen jetzt noch zwei Siege, dann sollte es sich mit dem Titel ausgehen“, hatte Red Bull Racings Motorsport­chef Dr. Helmut Marko nach dem Triumph von Max Verstappen in Austin mit einem Lächeln im Gesicht gesagt.

Das sieht man beim Rivalen aber nicht so. „Natürlich wäre ich lieber zwölf Punkte vorne als zwölf Zähler zurück. Aber ohne die schnellste­n Runden und das Speed-Rennen in Brasilien einzuberec­hnen“, erklärt Mercedes-Boss Toto Wolff, „hätte Max bei zwei Siegen, wenn Lewis jeweils Zweiter wäre, 26 Punkte Vorsprung. Da reicht ein Ausfall und es beginnt alles wieder bei null. Daher sind diese Rechenform­eln in dieser WM reine Makulatur. Erst wenn du mathematis­ch nicht mehr gewinnen kannst, ist die Sache vorbei. So lange aber ist es das Wichtigste, immer schön zu punkten.“

Aber Wolff ist auch Realist. „Die Historie hat gezeigt, dass der Honda-Motor in der Höhenlage leistungss­tärker ist. Das wird wohl wieder so sein“, meint der 49-jährige Wiener, „aber das heißt noch Wenn wir ein gutes Setup hinbekomme­n, das Auto geradeaus fährt und Lewis damit happy ist, kann er auch gewinnen!“

„In Lewis lodert das Feuer“

Hamilton, der am Donnerstag von New York nach Mexico City flog, ist jedenfalls weiterhin bis in die Haarspitze­n motiviert. „Wir hatten erst unlängst ein sehr langes Gespräch, in dem wir uns darüber unterhielt­en, wie wir das Setup verbessern können“, erzählt Wolff und lächelt: „Da hat man genau gemerkt, in Lewis lodert das Feuer. Er ist guter Dinge, dass er diesen Kampf für sich entscheide­n kann.“

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