REAKTIONEN AUF DIE NEUEN REGELN
Die Impfung ist eine Entscheidung, die jeder selbst trifft. Derzeit läuft das Infektionsgeschehen aber zu schnell und wir müssen die Intensivstationen und Spitäler schützen. Daher begrüßen alle Ärzte und Experten die Maßnahmen außerordentlich.
Oswald Wagner, Vizerektor MedUni Wien
Unser Fokus wird auf Schwerpunktkontrollen in der Gastronomie gelegt. Fix ist jedenfalls: Die derzeitigen Ausreisekontrollen in den verschiedensten Bezirken des Landes fallen mit der Einführung der 2-G-Regelung weg.
Stellungnahme aus dem Innenministerium
Diese Corona-Politik wird weiterhin viel Schaden anrichten, das Land aber nicht aus der Krise führen. Damit sollen die Menschen offenbar so lange gequält werden, bis sie sich doch impfen lassen, nur um ihr normales Leben zurückzubekommen.
Herbert Kickl, Klubobmann FPÖ
Für den Arbeitsbereich ändert sich vorerst noch nichts, 2 G gilt in dem Fall ja für Kunden. Wenn 2,5 G am Arbeitsplatz gilt, ist das zu akzeptieren. Allerdings müssen dann auch die Testmöglichkeiten entsprechend gegeben sein.
AK-Arbeitsrechtsexpertin Silvia Hruska-Frank
Der Handel ist teils von der Besucherfrequenz von angrenzender Gastronomie abhängig. Gerade zu Beginn des Weihnachtsgeschäfts, das für viele über Sein oder Nicht-Sein entscheidet, ist jede Verschärfung doppelt existenzbedrohend.
Rainer Trefelik, Sprecher des österr. Handels
Wir müssen die Ängste der Menschen ernst nehmen und sie überzeugen, dass Impfen notwendig ist. Ich habe kein Verständnis, wenn Politiker die Bevölkerung spalten. Unsere Aufgabe ist es, Ängste zu nehmen, und nicht, sie zu schüren.
Günther Platter, LH Tirol (ÖVP)
Die Maßnahmen sind notwendig und richtig. Allerdings wird Aussperren von Ungeimpften nicht reichen. Dringend notwendig ist, für mehr Kapazitäten in den Intensivstationen zu sorgen. Wir wissen, dass das Virus länger bleiben wird.
Pamela Rendi-Wagner, SPÖ-Chefin
Dass jetzt die Notbremse gezogen werden muss, um Spitäler nicht zu überlasten, ist notwendig. Was fehlt, ist ein Ziel. Wie lange sollen die Maßnahmen gelten? Und danach? Beenden wir die Verschärfungen wieder, und alles geht von vorne los?
Gerald Loacker, stv. Klubobmann (Neos)
2 G ist eine bittere Pille für die Gastronomie, aber lieber die, als wieder komplett schließen. Für Regionen mit niedriger Impfquote kommt die Maßnahme einem Lockdown gleich, im Westen könnte sie aber der Wintertourismus retten.
Wirtesprecher Mario Pulker
Es kann nicht sein, dass die Lockdowns immer auf Kosten der Unternehmer gehen. Mit der 2-G-Regelung verlieren wir 40% unserer Kunden. Daher brauchen wir eine Kompensation des Verlustes. Förderungen ab 50% greifen zu kurz.
Marcus Eisinger, Sprecher der Wiener Friseure