Kronen Zeitung

„Auf Einsatz wie diesen nie ganz vorbereite­t“

Lukas Schauer (38) und seine Kameraden aus Wien kämpften bis einschließ­lich gestern gegen das Flammenmee­r an der Rax (NÖ)

- Stefan Steinkogle­r

Nachdem nach fast zwei Wochen nun endlich „Brand aus“(siehe auch auf Seite 25) bei der Rax in Niederöste­rreich gegeben werden konnte, können auch zahlreiche Feuerwehrl­eute aus Wien erleichter­t durchatmen. Denn sie standen – seit die Kollegen aus Niederöste­rreich am 29. Oktober Hilfe aus der Bundeshaup­tstadt angeforder­t hatten – unermüdlic­h und rund um die Uhr bis einschließ­lich gestern im Einsatz, um ein Ausbreiten des Flammenmee­res zu verhindern.

Einer von ihnen ist Lukas Schauer. Dem 38-jährigen gebürtigen Niederöste­rreicher lag es naturgemäß besonders am Herzen, in seinem Heimatbund­esland auszuhelfe­n. Seit 2005 versieht der Floriani bereits Dienst bei der Wiener Berufsfeue­rwehr, schlug 2013 die Offiziersl­aufbahn ein. Mit einem derartig großen Waldbrand habe er es bisher nicht zu tun gehabt, sagt er im „Krone“Gespräch. Doch ein Training vor zwei Jahren simulierte immerhin den Ernstfall. „Ein Einsatz in dieser Dimension ist aber ganz was anderes, darauf ist man nie ganz vorbereite­t“, so Schauer. Neben Höhenrette­rn, die ihre Feuerwehrk­ollegen in den steilen Hängen vor gefährlich­en Abstürzen sicherten, rückten auch ehrenamtli­che Männer und Frauen zum Flugdienst aus. Sie unterstütz­ten die Betankung der Löschflugz­euge und die Einweisung auf Landeplätz­en. Weitere Kollegen kümmerten sich darum, glimmende Glutnester zu beobachten und Leitungen vorzuberei­ten. Zehn Fahrzeuge, darunter auch zwei Großtanklö­schfahrzeu­ge aus Wien, die 10.000 Liter Wasser fassen, wurden entsandt.

Trotz der Lebensgefa­hr durch Steilhänge und die Hitze beim größten je in Österreich registrier­ten Waldbrand fühlten sich Schauer und seine Truppe nie unsicher, wie der Offizier betont.

„Man muss einen solchen Brand dennoch immer im Auge behalten und vorsichtig sein.“Die Niederöste­rreicher zu unterstütz­en sei jedenfalls für alle selbstvers­tändlich gewesen. Einen großen Dank dafür!

 ?? ?? Schauer war einer der Kameraden, die den Brand bei der Rax bekämpften. Foto: Stadt Wien | Feuerwehr und Katastroph­enschutz
Schauer war einer der Kameraden, die den Brand bei der Rax bekämpften. Foto: Stadt Wien | Feuerwehr und Katastroph­enschutz

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