Kronen Zeitung

„Abtauchen in andere Welt“

ORF-Innenpolit­ikreporter Matthias Westhoff über Haifische, Tapetentür­en und Chaostage

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Sie haben mich in das Wiener Haus des Meeres eingeladen. Hier kann ich so herrlich die Sehnsucht nach dem Meer stillen, Ich bin wahnsinnig gern im, am und unter Wasser (lacht).

Haben Sie hier spezielle Lieblinge?

Mir gefällt die bunte Mischung der verschiede­nen Tiere hier. Aber besonders gerne mag ich die Haie, weil sie wahnsinnig majestätis­ch sind. Obwohl ich beim

Stand-up-Paddeln heuer in Kroatien froh war, dass die Flossen neben dem Surfboard einem Delfin gehört haben (lacht).

Sie sind also eine richtige Wasserratt­e.

Ja, ich liebe Schnorchel­n, Tauchen, Wellenreit­en, Windsurfen. Das ist für mich ein schöner Ausgleich. Einfach abtauchen in eine andere Welt, wo es keinen Handy-Empfang gibt. Das ist nicht unwichtig, wenn man abschalten will.

Wirken Sie deshalb immer cool und entspannt, wenn Sie z. B. in der Hofburg vor der Tapetentür warten?

Danke, das freut mich, wenn es so wirkt. Aber das ist harte Arbeit. Denn 98 Prozent meiner Arbeit finden hinter der Kamera statt, und damit schauen dann die zwei Prozent vor der Kamera halbwegs locker und nicht so angespannt aus, wie die Situation mitunter ist.

Man kennt Sie auch als rasenden Reporter, der den Politikern hinterhere­ilt.

Ja, aber nur wenn sie weglaufen. Das passiert in Chaostagen wie der Regierungs­krise oder rund um Ibiza häufiger. Die Auskunftsf­reude sinkt, je höher das Informatio­nsinteress­e ist. Aber das normalisie­rt sich immer recht schnell wieder.

Laufen Sie privat gerne?

Ja, dreimal pro Woche. Aber nicht wettkampfm­äßig, sondern mir geht es darum, abzuschalt­en und in der Natur zu sein. Und das bei Wind und Wetter.

Schnell sind Sie aber! Den davoneilen­den damaligen Noch-Kanzler Sebastian Kurz haben Sie auf dem Ballhauspl­atz leicht eingeholt!

(lacht) Das war ja nur ein 60-Meter-Sprint. Aber die weitaus größere Fitnesslei­stung hat mein Kameramann Oliver Zinner erbracht, weil der mit der 12-Kilo-Kamera mithalten musste.

Welchem Politiker würden Sie am liebsten nachrennen?

Nachrennen eigentlich keinem (lacht). Die österreich­ischen aktiven Politiker habe ich eh regelmäßig vor der Kamera. Mich interessie­ren dann mehr Persönlich­keiten aus anderen Lebenswelt­en, wie die wahnsinnig spannende Performanc­ekünstleri­n Marina Abramovic oder Banksy.

. . . eine ganz andere Welt!

(lacht) Wo ich wieder eintauchen kann.

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Sehnsucht nach Meer: ein erfrischen­des Interview mit Tiefgang umringt von Fischen
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