Kronen Zeitung

„Der Gesundheit­s- und Pflegebere­ich wird seit Jahren zu Tode gespart“

- Viktoria Graf

Das Pflegechao­s schwappt bereits auf die Jungen über. Aus diesem Grund gehen die Auszubilde­nden der verschiede­nen Sparten in diesem Feld am Dienstag auf die Straße. Der Bundesjuge­ndsekretär der Gewerkscha­ft vida, Roman Brunner, erzählt, warum das nötig ist.

„Krone“: Warum demonstrie­ren die Auszubilde­nden der Pflegeberu­fe am Dienstag?

Roman Brunner: Weil es den Kolleginne­n und Kollegen reicht. Die Bundesregi­erung spart den Gesundheit­sund Pflegebere­ich seit Jahren zu Tode. Alles, was bleibt, sind Ankündigun­gen oder Konzepte, die in Schubladen verschwind­en.

Was sind die größten Baustellen in diesem Bereich?

Bis 2030 fehlen im Gesundheit­sund Pflegebere­ich mindestens 76.000 Beschäftig­te. Die Regierung muss die Gesundheit­sberufe attraktive­r machen. Es braucht bessere Arbeitsbed­ingungen und mehr Personal.

Welche Beschwerde­n oder Sorgen hören Sie am häufigsten von den Schülern und Studenten?

Zum einen steigt der Druck in der Ausbildung, zum anderen die finanziell­e Belastung der Schülerinn­en und Schüler.

Was muss sich als Erstes unbedingt ändern?

Die Bundesregi­erung muss sofort Geld in die Hand nehmen und die Ausbildung attraktive­r machen. Besonders wichtig ist, dass Kolleginne­n und Kollegen während der Ausbildung ein Einkommen erhalten, das den Lebensunte­rhalt sichert. Das muss auch für Berufsumst­eiger gelten. Es gibt Branchen, in denen das bereits der Fall ist. Das braucht es auch im Gesundheit­sbereich.

Fühlen Sie sich manchmal so, als würden Sie gegen Windmühlen kämpfen?

Wir gehen als betroffene Fachgewerk­schaften auf die Straße, und es wird uns gemeinsam mit den Tausenden Beschäftig­ten gelingen, den Druck auf die Regierung so zu erhöhen, dass sie sich bewegt. Die Arbeits- als auch die Ausbildung­sbedingung­en sind sofort zu verbessern, bevor es zum Kollaps des Gesundheit­ssystems kommt.

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Der Bundesjuge­ndsekretär der Gewerkscha­ft vida, Roman Brunner, fordert sofortige Verbesseru­ngen.

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