„Der Gesundheits- und Pflegebereich wird seit Jahren zu Tode gespart“
Das Pflegechaos schwappt bereits auf die Jungen über. Aus diesem Grund gehen die Auszubildenden der verschiedenen Sparten in diesem Feld am Dienstag auf die Straße. Der Bundesjugendsekretär der Gewerkschaft vida, Roman Brunner, erzählt, warum das nötig ist.
„Krone“: Warum demonstrieren die Auszubildenden der Pflegeberufe am Dienstag?
Roman Brunner: Weil es den Kolleginnen und Kollegen reicht. Die Bundesregierung spart den Gesundheitsund Pflegebereich seit Jahren zu Tode. Alles, was bleibt, sind Ankündigungen oder Konzepte, die in Schubladen verschwinden.
Was sind die größten Baustellen in diesem Bereich?
Bis 2030 fehlen im Gesundheitsund Pflegebereich mindestens 76.000 Beschäftigte. Die Regierung muss die Gesundheitsberufe attraktiver machen. Es braucht bessere Arbeitsbedingungen und mehr Personal.
Welche Beschwerden oder Sorgen hören Sie am häufigsten von den Schülern und Studenten?
Zum einen steigt der Druck in der Ausbildung, zum anderen die finanzielle Belastung der Schülerinnen und Schüler.
Was muss sich als Erstes unbedingt ändern?
Die Bundesregierung muss sofort Geld in die Hand nehmen und die Ausbildung attraktiver machen. Besonders wichtig ist, dass Kolleginnen und Kollegen während der Ausbildung ein Einkommen erhalten, das den Lebensunterhalt sichert. Das muss auch für Berufsumsteiger gelten. Es gibt Branchen, in denen das bereits der Fall ist. Das braucht es auch im Gesundheitsbereich.
Fühlen Sie sich manchmal so, als würden Sie gegen Windmühlen kämpfen?
Wir gehen als betroffene Fachgewerkschaften auf die Straße, und es wird uns gemeinsam mit den Tausenden Beschäftigten gelingen, den Druck auf die Regierung so zu erhöhen, dass sie sich bewegt. Die Arbeits- als auch die Ausbildungsbedingungen sind sofort zu verbessern, bevor es zum Kollaps des Gesundheitssystems kommt.