Extra-Sporen
487 PS, adaptive Dämpfer und hecklastiger Allrad – Ford hat den Elektro-Mustang gedopt, der Mach-E GT übertrifft sogar Supersportler
Für all jene, die ein sportliches Elektro-Auto suchen und sich bei Tesla etwa am minimalistischen Cockpit stoßen, bietet Ford nun eine Alternative: den Mustang Mach-E GT . . .
Mit 487 PS auf Augenhöhe mit dem US-Rivalen, mit 860 Nm sogar 15 Prozent mehr Drehmoment als der Supersportler Ford GT. Als einziger Mustang besitzt er adaptive Dämpfer, das bringt aber auch 90 kg Mehrgewicht – ergibt mit Fahrer (laut Norm 75 kg) stolze 2348 kg! Schließlich gibt es das Topmodell ausschließlich mit der großen 88-kWh-Batterie, die für bis zu 500 km Reichweite sorgt.
Dennoch galoppiert der Gaul in 4,4 Sekunden von null auf hundert, kann als einziger Elektro-Mustang 200 km/h fahren. Dann wird abgeregelt. Das hinderte die Ford-Ingenieure aber nicht daran, dem GT einen zusätzlichen Modus zu verpassen, der für Ausflüge auf Rennstrecken gedacht sein soll: Nur im Stand lässt sich „Temperamentvoll plus“aktivieren, beim Fahren nimmt sich dann das Stabilitätsprogramm zurück. Und macht somit Sinn. Denn bei unserem Erstkontakt auf den kurvigen Straßen rund um Rovinj zog das ESP in den anderen drei Fahrmodi („zahm“, „aktiv“, „temperamentvoll“) allzu früh die Zügel an.
Dabei ist die Abstimmung des Allrad-Antriebs im Mach-E GT eigentlich besonders hecklastig ausgelegt, um in Kurven mehr Dynamik zu bringen. Und das ist durchaus gelungen: Die Lenkung fühlt sich direkter als im herkömmlichen Mustang Mach-E an, gibt bessere Rückmeldung. Das straffe Fahrwerk lässt in Kurven kaum Seitenneigung zu, ist dafür bei kleinen Unebenheiten störrisch.
Die eigens mit Pirelli entwickelten 21-Zoll-Reifen sorgen dazu für eine ExtraPortion Grip, die BremboBremsen fallen vorne mit 385 mm eine Nummer größer aus. Nicht das einzige Merkmal des GT: Frontschürze, schwarzer Grill, Spiegel und Dach (optional Glas) heben das Topmodell ab, ebenso die zwei Lackierungen Cyber-Orange und Atoll-Blau. Und natürlich auch der Preis: 73.000 Euro sind für den GT fällig.