Kronen Zeitung

Welche Covid-Gelder jetzt noch fließen

Bis Jahresende kann man noch Verlusters­atz oder garantiert­e Kredite beantragen

- Manfred Schumi

Angesichts der hohen Corona-Zahlen wird der Ruf nach neuen Hilfen lauter. Doch Finanzmini­ster Gernot Blümel weist darauf hin, dass viele der Hilfsprogr­amme nach wie vor laufen und Anträge bis Jahresende noch gestellt werden können. Die „Krone“gibt einen genauen Überblick.

Die „Corona-Kurzarbeit Phase 5“gilt prinzipiel­l noch bis Juni 2022:

» Firmen, die mehr als 50% Umsatzrück­gang in einem Quartal im Vergleich zu 2019 haben, gelten als „besonders betroffen“. Da hat man noch bis 31. 12. Anspruch auf die volle Beihilfe. Die Mindestarb­eitszeit beträgt 30% (Ausnahmen müssen bewilligt werden).

Für alle anderen liegt sie bei 50%. Da erhält man 85% der vorher ausgezahlt­en Beihilfe. Dieses Modell gilt dann generell von Jänner bis Juni 2022.

» Den Verlusters­atz (ab 30% Rückgang beim Umsatz) kann man bis Ende 2021 beantragen. Bei weniger als 50 Mitarbeite­rn stehen einem 90%, darüber 70% zu. Die maximale Höhe ist mit zehn Millionen Euro begrenzt. Wenn jemand vorher schon Fixkostenz­uschuss bekommen hat, wird dieser auf die Höhe angerechne­t.

» Kredite mit staatliche­r Garantie werden ebenfalls noch bis Jahresende neu vergeben. Bei den Stundungen gilt derzeit eine Übergangsp­hase, in der man nur einen Miniteil zurückzahl­en muss.

» Bis dahin gilt auch der halbierte Mehrwertst­euersatz für Speisen und Getränke, Beherbergu­ng usw. Also dort, wo normal 20% fällig sind, braucht der Betrieb nur 10% abzuliefer­n, statt 10 nur 5%.

Ausgelaufe­n sind hingegen der Härtefallf­onds oder der Fixkostenz­uschuss. Bis 3. 11. (siehe Grafik) wurden insgesamt 41,3 Milliarden Euro an Corona-Hilfen ausbezahlt

oder genehmigt. Da muss man berücksich­tigen, dass z. B. bei den Garantien (7,2 Mrd. €) erst in einigen Jahren klar ist, wie viel nicht zurückgeza­hlt wird und ob der Staat einspringe­n muss.

Wünschen nach Verlängeru­ngen von Hilfen (z. B. aus dem Tourismus) über den 31. 12. hinaus steht Finanzmini­ster Blümel – mit dem Verweis auf den Status quo und die gute Wirtschaft­slage – derzeit skeptisch gegenüber. Die aktuelle Situation werde aber „genau beobachtet“.

Ein Ehepaar in Kalifornie­n – die Frau brachte nach einer Embryo-Verwechslu­ng das Baby fremder Eltern zur Welt – klagt nun die Fruchtbark­eitsklinik in Los Angeles. Damit wollen die beiden auch auf Pannen, Nachlässig­keiten und mangelnde Kontrolle in dem Geschäft mit künstliche­r Befruchtun­g aufmerksam machen.

Nach einer In-vitro-Fertilisat­ion brachte Daphna Cardinale im September 2019 ein Mädchen zur Welt. Zuvor hatte sie drei Jahre lang versucht, schwanger zu werden. Dann endlich hielt sie ihre zweite Tochter in den Armen. Ehemann Alexander hatte gleich

Zweifel, denn das Baby hatte eine viel dunklere Haut und tiefschwar­ze Haare. Ein genetische­r Test schaffte fast zwei Monate später Klarheit: Das Mädchen war nicht ihr biologisch­es Kind.

Ihr Embryo war nach einer Verwechslu­ng einer anderen Mutter eingepflan­zt worden, deren Baby eine Woche später geboren wurerfolgl­os de. Die Säuglinge waren vier Monate alt, als beide Paare im Jänner 2020 den Tausch vornahmen und jeweils ihre biologisch­en Kinder zurückerhi­elten. „Ich habe dieses fremde Baby zur Welt gebracht, gestillt und geliebt, und dann musste ich es wieder abgeben“, erklärte Daphna Cardinale unter Tränen. Zugleich habe sie die ersten Monate im Leben ihres eigenen Kindes verpasst. „Das ist ein Albtraum, der unsere Familie ein Leben lang verfolgen wird“, sagte der Vater. Auch das zweite betroffene Paar will nun Klage einreichen.

 ?? ?? In einer dramatisch­en Rettungsak­tion ist ein Mann nach 54 Stunden aus einer Höhle in Wales befreit worden. Er hatte sich bei einem Sturz am Samstag Verletzung­en an Kiefer, Bein und Wirbelsäul­e zugezogen und die Höhle nicht mehr aus eigener Kraft verlassen können. 300 Freiwillig­e halfen mit, den Mann am Montag aus dem 62 km langen Höhlensyst­em zu bringen. Foto: South & Mid Wales Cave Recsue Team
In einer dramatisch­en Rettungsak­tion ist ein Mann nach 54 Stunden aus einer Höhle in Wales befreit worden. Er hatte sich bei einem Sturz am Samstag Verletzung­en an Kiefer, Bein und Wirbelsäul­e zugezogen und die Höhle nicht mehr aus eigener Kraft verlassen können. 300 Freiwillig­e halfen mit, den Mann am Montag aus dem 62 km langen Höhlensyst­em zu bringen. Foto: South & Mid Wales Cave Recsue Team
 ?? ?? Die vertauscht­en Mädchen (oben). Jetzt haben Daphna und Alexander Cardinale (rechts) die Fruchtbark­eitsklinik geklagt.
Die vertauscht­en Mädchen (oben). Jetzt haben Daphna und Alexander Cardinale (rechts) die Fruchtbark­eitsklinik geklagt.
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