„Alle müssen gemeinsam an einem Strang ziehen.“
Was hat es mit der Initiative „Mei Meidling“auf sich?
Es geht uns in erster Linie darum, die Aufenthaltsqualität im Grätzl zu erhöhen. Das Ganze ist ein partizipativer Prozess, jeder und jede ist eingeladen, sich einzubringen und mitzumachen. Alle Beteiligten sind gleichberechtigt: Autofahrer, Radfahrer, Fußgänger, jüngere und ältere Menschen, alle sind willkommen. Wenn sich Menschen an einem Ort wohlfühlen, profitiert übrigens auch die lokale Wirtschaft.
Wo stehen Sie, was die Realisierung betrifft?
Ich würde sagen, wir sind etwa auf halbem Weg. Wir erleben viel Zustimmung von allen Seiten. Meine Vision ist, dass wir unser Supergrätzl im Jahr 2025 realisiert haben. Das ist zeitlich auf jeden Fall machbar. Wichtig dabei ist, nicht immer nur kleine Einzelmaßnahmen umzusetzen. So werden Probleme oft einfach nur von da nach dort verschoben. Man muss für das Grätzl im Größeren denken. Ein Ziel definieren – und dieses dann in kleinen Schritten konkret angehen.
Sie sagen, Sie haben viel Zustimmung erlebt. Wie darf man sich das vorstellen?
Bei unserem ersten KlimaGrätzl-Fest war es mit den behördlichen Rahmenbedingungen noch relativ schwierig. Doch beim zweiten Fest, im Sommer 2021, gab es von Seiten der verschiedenen Magistratsabteilungen so gut wie keine Widersprüche mehr. Da hat sich definitiv etwas verändert. Wir bekommen auch Unterstützung vonseiten des Bezirksvorstehers. Die Anrainerinnen und Anrainer waren ohnehin von
Anfang an sehr aufgeschlossen. Die Menschen sehnen sich nach einem lebenswerteren Wohnumfeld. Es wird aber nur partnerschaftlich etwas weitergehen. Politik, Wirtschaft, Anrainer – alle müssen gemeinsam an einem Strang ziehen. Viele sagen, dass sie das Projekt wahnsinnig toll finden. Nach ein paar Sätzen kommt dann oft dieses typische Wiener Wort: „Aber...“. Ich bin der Meinung, dass das Wörtchen „aber“bei zukunftsrelevanten Klima-Themen keinen Platz haben darf.