Kronen Zeitung

Belarus-Konferenz in Wien für Minsk ein feindselig­er Schritt

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Die Lage an der Grenze zwischen Belarus und Polen spitzt sich zu. Belarussis­che Sicherheit­skräfte gaben im Gebiet Schüsse ab. Fünfzig Migranten, die über die Grenze flüchteten, wurden von der polnischen Exekutive verhaftet. Minsk kritisiert inzwischen die Belarus-Konferenz in Wien.

Dass am 22. November in Wien eine große Konferenz zu Belarus stattfinde­n wird, war Ende Oktober durch eine öffentlich­e Erklärung von Bundeskanz­ler Schallenbe­rg am Rande eines EUGipfels in Brüssel bekannt geworden. Der belarussis­che Außenminis­ter Wladimir Makej sagte bei seinem Besuch in Moskau, die Konferenz mache in der Form keinen Sinn und werde von Minsk „als absolut feindselig­er Schritt“erachtet.

„Das gehe an der Realität vorbei“, heißt es aus dem Außenminis­terium gegenüber der „Krone“. Man wolle Mittel und Wege für einen konstrukti­ven Dialog über ein demokratis­ches, stabiles und wohlhabend­es Belarus prüfen. Makej äußerte den Vorwurf, auf dieser Konferenz solle ein Putsch gegen Lukaschenk­o geplant werden. Es werde auch kein offizielle­r Vertreter des Regimes in Wien zugegen sein.

Lukaschenk­o feuert gegen die EU-Staatschef­s

Der Diktator selbst feuerte in einem Interview mit einer russischen Zeitung mehrere Breitseite­n gegen die EU und warnte vor einem Krieg. „Ich befürchte, dass diese Konfrontat­ion an der Grenze zu einer aktiven Phase führen kann.“

Eine Provokatio­n seien unter anderem polnische Militärhub­schrauber an der Grenze. Dann wird Lukaschenk­o noch deutlicher: „Falls wir hier, was Gott behüte, auch nur den geringsten Fehler begehen, wird das sofort Russland mit hineinzieh­en – die größte Atommacht der Welt!“

Deutschlan­ds Kanzlerin Angela Merkel forderte den russischen Präsidente­n Wladimir Putin dazu auf, auf Lukaschenk­o einzuwirke­n.

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Mehrere hundert Migranten campieren bei eisiger Kälte an der polnisch-belarussis­chen Grenze

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