Kein Bonus für Sanitäter
60.000-mal haben im Vorjahr Mitarbeiter von Rettungsorganisationen Covid-Patienten von A nach B transportiert. Beim 500-Euro-Bonus für das Gesundheitspersonal gehen sie aber leer aus. Eine Petition soll das ändern.
ist unfassbar, dass Es die Regierung ausgerechnet auf die vergisst, die Tag und Nacht für uns im Einsatz waren“, sagt Mario Lindner, stellvertretender Bezirksstellenleiter beim Roten Kreuz Liezen (Stmk.). „Wir sind oft der erste Kontakt, wenn es um Corona geht. Zu Beginn der Pandemie sogar ohne Schutzausrüstung oder Tests.“
500 Euro auch für Rettungsmitarbeiter
60.000 Transporte mit Covid-Infizierten habe es 2020 gegeben. Dafür fordert Lindner, der für die SPÖ im Nationalrat sitzt, Anerkennung in finanzieller Form: Der von der Regierung beschlossene Corona-Bonus von 500 Euro für Gesundheitspersonal soll auf die Rettungsund Krankentransportmitarbeiter ausgeweitet werden.
Einen dementsprechenden Antrag bringen er und SPÖ-Gesundheitssprecher Philip Kucher, selbst beim Roten Kreuz Kärnten tätig, nächste Woche im Nationalrat ein. „Dann wird das Budget für 2022 beschlossen – da muss der Bonus berücksichtigt werden“, so Kucher.
Bereits heute startet eine Unterschriftenaktion. Unter dem Motto „Beim Virus die Ersten, beim Bonus die Letzten“fordert sie einen „Corona-Pflegebonus für alle Held*innen der Krise“. Schon vor Veröffentlichung haben 6000 Betroffene unterschrieben, ab sofort kann jeder die Petition online unter tinyurl.com/corona-bonus unterstützen.
Gesundheitspersonal nicht nur in der Krise am Limit
Vom Gesundheitsministerium gab es auf „Krone“-Anfrage keine Begründung, warum Rettungsmitarbeiter ebenso wie ausgelagertes Sicherheitsund Reinigungspersonal vom Bonus ausgenommen sind.
Am Mittwoch gingen indes österreichweit Hunderte Mitarbeiter von Krankenhäusern auf die Straße, um auf die prekären Arbeitsverhältnisse aufmerksam zu machen. „Es muss etwas passieren bei Löhnen, Arbeitszeiten und Bedingungen“, fordert Lindner. Und Kucher ergänzt: „Wenn es schon an der Einmalzahlung von 500 Euro scheitert – wie sollen dann die großen Reformen gelingen?“