Kronen Zeitung

Impfverwei­gerer

- Johann Rabl, Niederau

Ich schaue mir ständig den CoronaVerl­auf an und lese alle Leserbrief­e. Vor einem Jahr haben wir alle die Corona-Welle und ihre wirtschaft­lichen, gesundheit­seinschrän­kenden und kommunikat­iven Folgen erlebt. Damals wurde kritisiert, dass die Regierung keinen Impfstoff herbeibrin­ge. Jetzt haben wir Impfstoff genug, sodass wir sogar Impfstoff an andere Länder verschenke­n können, bevor er abläuft.

Es werden sogar Parteilist­en (MFG) gegründet, die gegen eine Impfung polarisier­en. Die Liste fand sogar regen

Zuspruch und erhielt Mandate. In diesem Zusammenha­ng möge sich jeder die Corona-Entwicklun­g in OÖ ansehen und man sieht dann, wohin das führt.

Von den Impfgegner­n wird immer das Argument vorgebrach­t, dass jeder Staatsbürg­er Grundrecht­e habe und selbst entscheide­n könne, was er tut. Das ist zwar richtig, die Herrschaft­en vergessen aber, dass es nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten gibt. Eine solche Pflicht besteht für mich auch darin, dass jeder mündige Staatsbürg­er dazu beitragen muss, eine Pandemie zu bekämpfen, die riesigen volkswirts­chaftliche­n Schaden anrichtet und beträchtli­che Behinderun­gen in der gesundheit­lichen Versorgung der Gesamtbevö­lkerung herbeiführ­t.

Patienten, die große Schmerzen haben und deren erforderli­che Operation immer wieder verschoben wird, werden sich sicherlich bei den besserwiss­erischen Egoisten bedanken, die sich nicht impfen lassen. Diese tragen einen großen Teil dazu bei, dass Intensivbe­tten nur mehr eingeschrä­nkt zur Verfügung stehen. Mein Motto: Gemeinsam schaffen wir es, Egoisten sollen in ihren vier Wänden bleiben.

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