Kronen Zeitung

Räuber Hotzenplot­z

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Eswar am späten Abend des 4. Oktobers, als der Schrebergä­rtner Armin B. (52) laut um Hilfe rufend durch seine Siedlung am Rande Wiens rannte.

„Hülfe! Reiba!“, schrie er aus Leibeskräf­ten. „Grad habns mi überfalln! Holts de Polizei! Von hintn habn s mir ane brutal übern Schädl ghaut! Des Bluat rinnt ma obe. Schnell, sunst san s weg.“

Einige herbeigeei­lte Gärtner, denen er keuchend in die Arme sank, begaben sich mutig an den „Tatort“und stellten fest, dass Herr B. das Opfer unglücklic­her Umstände geworden war. Herr B. berichtete darüber dem Bezirksric­hter Folgendes:

„I hab von dem Schlag an Riesentipp­l am Hinterkopf ghabt. Aber de nachbarlic­he Hülfsberei­tschaft war wirklich super! A Nachbar is sofort auf de Polizei grennt, und sei Frau hat ma derweil mit an kaltn Messer den Tippl zruckdruck­t. Drei Schreberga­rtler aus unserer Siedlung san inzwischen mit an Hund de Reiba suachn ganga. Nach zehn Minutn warns wieder zruck und habn an eisernen Rechn mitbracht.

,Auf den bist in der Finstern draufgstie­gn‘, habns gsagt. ,Der Stül is auffegschn­alzt und hat dir ane am Schädl ghaut. Mir habn den Stül bereits untersuach­t. Es pickt a Patzl Haargel von dir drauf.‘ Der Rechn hat in altn Burger ghört, den schlampert­n Kerl. I bin sofort in sein Gartn eine, hab eahm aufgweckt und hab eahm anständig de Levitn glesn. Über des hat er se no aufgregt! Um a Haar hätt er mi von dem Polizistn verhaftn lassn, der wegn de Reiba in unser Siedlung kumma is.“

Herr Burger sagte als Beschuldig­ter: „I kann nix dafür! Der Rechn is ma vom Handwagl obegrutsch­t. Auf jedn Fall is des allerhand, was se der 52-jährige Herr Armin erlaubt hat. Er is um a zehne auf d Nacht über mein Gartnzaun gsprunga und hat ma den Rechn durchs zuagmachte Fenster in de Hüttn eineghaut.“

Herr Burger wurde vor Gericht von der Gefährdung der körperlich­en Sicherheit freigespro­chen.

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