Kronen Zeitung

„Ohne Donald Trump wäre diese Entwicklun­g nicht möglich“

- Erich Vogl

WIEN. Das Bild von den USA bekommt neue Farbtöne. Beim wichtigste­n Zukunftsth­ema Klima. Gernot Wagner, österreich­ischer Klimaökono­m in New York, berichtet über hoffnungsv­olle Entwicklun­gen im Kampf gegen den Klimawande­l. Er sieht im Ex-Präsidente­n einen unfreiwill­igen Dynamo für erneuerbar­e Energien.

„Ich sehe positive Ansätze. Für Pessimismu­s ist auch keine Zeit“, sagt Ökonom Gernot Wagner. Wichtig ist das Klimaschut­z- und Infrastruk­turpaket von Präsident Joe Biden. Build Back Better. 1,7 Billionen Dollar. Für Soziales und Klimaschut­z. Das Projekt wurde auf politische­n Druck um etwa die Hälfte gekürzt. „90 Prozent für den Klimaberei­ch blieben erhalten“, sagt Wagner. 555 Milliarden für erneuerbar­e Energien oder Steueranre­ize für Elektroaut­os.

Wind- (am meisten in Texas, wo es das meiste Öl gibt) und Solarenerg­ie legen kräftig zu. Nächste Woche soll das Paket abgesegnet werden. Die USA sind nach China die Hauptverur­sacher von CO2Ausstoß. In Glasgow überrascht­en beide mit einem gemeinsame­n Paket zur Beschleuni­gung klimaneutr­aler Weltwirtsc­haft. Wieso der Sinnes- beim Klimawande­l? Wagner :„ Erneuerbar­e Energien sind weniger kosteninte­nsiv. Das bringt ein Umdenken.“Wer hier nicht mitmache, der werde weniger wettbewerb­sfähig.

Kurioserwe­ise sorgte Donald Trump mit seinen Anflügen eines Klimawande­lleugners mit für die Dynamik. „Ohne Trump gäbe es keine Greta.“Und auch keine Gegenreakt­ion. Ein Beispiel: Eric Adams, Bürgermeis­ter von New York. Er will 25 Prozent der Straßen seiner City autofrei machen. Irgendwann, sagt Klimaökono­m Wagner, der für sein Engagement nicht nur Beifall, sondern auch Morddrohun­gen erhält, müsse der CO2-Ausstoß verboten und verpönt sein. „So wie die Sklaverei.“

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