„Krone“im Cyber-Bunker
Innenminister Karl Nehammer holt sich Israel als „Verbündeten“im Kampf gegen die Abwehr von Cyber-Attacken ins Boot. Wir waren vor Ort im eigentlich geheimen INCD in Be’er Sheva dabei . . .
Hier in Israel prallen Welten aufeinander. Wir reisen nach Yad Vashem, der Internationalen Holocaust-Gedenkstätte, in die Vergangenheit und blicken kurz darauf in die kriminelle Zukunft – der Cyber-Attacken. Der Besuch des INCD (Israel National Cyber Directorate) ist grundsätzlich ein Tabu für Außenstehende. Die Eintrittsregeln sind strikt, wenn es einem doch gewährt wird, den „Bunker“zu betreten, dann gilt: Handy sowie jegliche weitere elektronische Geräte abgeben.
Während Innenminister Karl Nehammer das Memorandum of Understanding mit INCD-Direktor Yigal Unna unterzeichnet hat, um die Zusammenarbeit im Bereich der inneren Sicherheit zwischen Österreich und Israel auszubauen und zu vertiefen, durfte die „Krone“-Redakteurin einen Rundgang durch die Top-SecretRäumlichkeiten machen.
Ein Mitarbeiter versucht uns die Cyber-AttackenWelt zu erklären, aber der überdimensionale Bildschirm hinter ihm stiehlt ihm die Show. Es ist eine Weltkarte, auf der im Sekundentakt Pfeile herumfliegen – von Land zu Land. Exakt 15,568.516 sind es an diesem Tag bereits um 14 Uhr! Alles Cyber-Attacken!
Israel war das erste Land, das in dieser Form vor zwei Jahren eine globale AntiHacker-Hotline installiert hat – 119 ist die Nummer. Nehammer überlegt, auch dieses System zu übernehmen. Aber: „Es ist ist aufwändig und braucht Zeit.“
Fakt ist, so der Minister: „Die Pandemie hat uns eindrucksvoll vor Augen geführt, was im Gesundheitsbereich alles vormals undenkbar war. Die zunehmende Anzahl an Angriffen im Internet zeigt uns aber, dass wir uns auch für diese Krisenszenarien rüsten müssen.“Denn die hybride Kriegsführung ist schon längst bei uns angekommen. In nur einem Jahr sind Cyberdelikte um 26 Prozent gestiegen . . .