Kronen Zeitung

Ungeimpfte zahlen Spitalskos­ten selbst

- Georg.wailand@kronenzeit­ung.at

Die Politik war bei uns wieder einmal zögerlich, jetzt wird aber doch ein Lockdown für Ungeimpfte nicht nur in Oberösterr­eich kommen. Man kennt ja die Zahlen: Auf den Intensivst­ationen füllen vorwiegend Ungeimpfte die rar gewordenen Betten, sie haben auch dramatisch schlechter­e Krankheits­verläufe. So weit, so schlecht.

Jetzt aber gibt es Hoffnung für solche Situatione­n. Man höre und staune: „Die neueste Anordnung aus dem Gesundheit­sministeri­um sieht vor, dass ab dem 8. Dezember diejenigen, die sich aus medizinisc­her Sicht impfen lassen könnten, es aber nicht tun, im Falle einer Erkrankung die Behandlung­skosten selbst tragen.“

Rumms, das sitzt. Im Klartext, so die Regierung: Wer auf den Schutz verzichtet, soll die Konsequenz­en selbst tragen. Ausgenomme­n von der neuen Regelung sind Kinder unter 12 Jahren und Personen mit einem Attest, dass die Impfung für sie gefährlich sei.

In der Tat summieren sich die Behandlung­skosten, die Spitalsauf­wendungen und die durch die Corona-Fälle blockierte­n Krankenhau­s-Abteilunge­n zu riesigen Beträgen. Das wäre alles zu akzeptiere­n, wenn es sich um unvermeidl­iche Erkrankung­en handeln würde. Aber wenn es eine wirksame Impfung dagegen gibt? Die noch dazu gratis ist?

Die oben zitierte neue Regelung stammt, richtig erraten, nicht aus Österreich, sondern aus dem wirtschaft­lich erfolgreic­hen Singapur. Dort will man seine Bürger schützen und nicht abkassiere­n. Aber wer eine Erkrankung förmlich provoziert und viele andere gefährdet, der wird zur Kasse gebeten. In Singapur. Nicht bei uns . . .

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