Kronen Zeitung

Darauf kann man aufbauen Schaubs Dynamik als Wende

-

Herbert Prohaska: Die Leistung war schon in der ersten Hälfte ansprechen­d, aber das hilft wenig, wenn du vor dem Tor keine Ruhe hast. Bei so vielen Möglichkei­ten musst du zumindest einmal treffen, das hätte den Krampf früher lösen können. Der Freistoß, der zum 0:1 führte, war nie und nimmer zu geben, das war kein Foul, sondern ein normaler Zweikampf.

Österreich ist mit anderer Körperspra­che aus der Kabine gekommen, war bissiger, aggressive­r, der Ausgleich war die logische Folge. Und dann bekommst du so ein dummes Tor zum 1:2 – vor dem Corner darf Trimmel den Ball nicht so blöd zurückköpf­eln – das war die falsche Entscheidu­ng.

Louis Schaub hat mit zwei Toren bewiesen, dass er im Nationalte­am so etwas wie der Edeljoker ist. Das wird er wahrschein­lich nicht gerne hören, weil er lieber von Anfang an spielen will.

Wenn man letztlich vier Tore erzielt, ist der Sieg hochverdie­nt. Darauf kann man aufbauen. Im Normalfall gewinnt Österreich auch gegen Moldau, dann wäre zumindest die Pflicht von sechs Punkten aus diesen zwei Spielen erfüllt. Und dann wäre es wirklich absurd, wenn man nicht mit Franco Foda als Teamchef ins nächste

Jahr gehen würde.

Michael Konsel: Ansatzweis­e war zu sehen, wie es gehen könnte. Aber vorerst nur ansatzweis­e. Die Israelis setzen auf eine riskante Spielweise, will heißen, dass sie oft den schwierige­n Pass probieren, doch das konnte Österreich in der ersten Hälfte nicht ausnützen.

Es ist zuwenig gelungen, Druck aufzubauen. Was freilich auch schwierige­r ist, wenn du kein Publikum hinter dir, keine Stimmung im Stadion hast. Aber diese Situation hat sich das Team selbst eingebrock­t.

Bitter ist es, wenn man zurücklieg­t, ohne dass der Gegner eine Chance hat. So passiert durch den unglücklic­h abgefälsch­ten Freistoß, da war für Torhüter Bachmann nichts zu machen.

Die Wende war der Glücksgrif­f mit Louis Schaub. Genau die Dynamik hat es gebraucht, um dem Spiel eine positive Wende zu geben. Er hat alle mitgerisse­n, war der Matchwinne­r.

In der Phase hat man gesehen, wie man den Israelis Probleme bereiten kann. Wenn man das Spiel schnell macht, bekommen sie große Probleme, nach dem 3:2 hatten sie regelrecht Auflösungs­erscheinun­gen.

Für Franco Foda ist das 4:2 eine Erleichter­ung, nicht mehr und nicht weniger. Gegen Moldau wird eine es leichtere Aufgabe.

Newspapers in German

Newspapers from Austria