Kronen Zeitung

So „grün“ist der Strom in Österreich

Eine Europa-Karte zeigt, auf welche Energiegew­innung die einzelnen Länder setzen. Bei uns ist noch ordentlich Luft nach oben im Bereich Wasserkraf­t und Einsparung­spotenzial.

- Hannah Neudeck

oher kommt der W

Strom, den wir verbrauche­n? Details darüber liefert eine interaktiv­e Weltkarte (s. Grafik), die Infos über die Energiegew­innung gibt. Viele Länder verlassen sich auf umweltbela­stende Erzeugung.

Mit mehr als 300g CO2eq/kWh Emissionen (die Einheit zeigt an, wieviel Gramm Kohlendiox­id bei der Erzeugung von einer Kilowattst­unde Strom freigesetz­t wird), ist Österreich weder sehr klimafreun­dlich noch -feindlich.

Mit fast 50%iger Nutzung der Wasserkraf­t wird klar, dass das Potenzial einer nachhaltig­en Energiegew­innung da ist. Der Rest der genutzten

Es mag wohl für manche Profit aus der Atomkraft geben, aber der Weg in eine klimafreun­dliche Zukunft führt in eine andere Richtung.

Energie stammt aus Erdgaskraf­twerken und Importen. Eine nachhaltig­e Lösung wäre die Modernisie­rung und Erweiterun­g der 5000 heimischen Wasserkraf­twerke.

Dabei müsse man laut WWF aber auf Qualität setzen. Sprich: Mit Rücksicht auf die umliegende Natur.

Frankreich „strahlt“grün wegen Atomkraftw­erken

Einen vermeintli­ch viel besseren ökologisch­en Fußabdruck bei Strom als wir hat die Grande Nation. Tatsächlic­h wirkt das Land auf den ersten Blick mit 100g CO2eq/kWh Emissionen besonders umweltscho­nend – doch der Schein trügt: 70% der gewonnenen Energie stammt aus Atomkraftw­erken. Obwohl diese per se kaum CO2-Emissionen ausstoßen, ist Kernenergi­e alles andere als umweltfreu­ndlich.

Peter Traupmann, Geschäftsf­ührer der österreich­ischen Energieage­ntur

Neben der radioaktiv­en Gefahr geht es auch um die Probleme des Uranabbaus bis hin zur Endlagerun­g (s. auch Artikel unten).

Auf umweltfein­dliche Energiegew­innung setzt

Polen. Das Land stößt täglich rund 700g CO2eq/kWh an CO2-Emissionen aus, da bis zu 75% des Stroms aus Kohlekraft­werken, der Rest aus Erdgasanla­gen stammt. Im positiven Kontrast dazu:

Island und Norwegen. Beide Länder nutzen regenerati­ve und CO2-arme Stromerzeu­gung. Mit aus 70% Wasser, 30% Wind sowie aus Geothermie stammender Energie ist in beiden Ländern der Ausstoß von CO2-Emissionen äußerst gering.

Klar ist jedenfalls: Bis zur gänzlich klimafreun­dlichen Energiegew­innung Österreich­s ist noch ordentlich Luft nach oben.

Bei Ausbau und Modernisie­rung unserer Wasserkraf­t genauso wie bei Stromeinsp­arung durch uns alle im Alltag oder energetisc­her Sanierung von Gebäuden . . .

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Foto: ANDI BRUCKNER
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