Blues-Purist mit klaren Ansichten
Al Cook hat sich von Wien aus in den Rock ’n’ Roll und dann in den Blues verliebt. Er hat Eric Clapton einen Korb gegeben und sich immerzu gegen Trends gestellt – blieb sich aber stets treu.
den Ausläufen der In
Streichergasse im 3. Wiener Gemeindebezirk hat Al Cook in einem unscheinbaren Keller sein Studio eingerichtet. Gezeichnete Selbstporträts und Bilder von Blues-Legenden hängen an der Wand. Dazu ein Schild mit der Aufschrift „Al Cook – The Best“. Cook heißt eigentlich Alois Koch und ist seit Jahren ein Zankapfel der heimischen Musikszene. Die einen bewundern ihn für seine Beharrlichkeit, die Tradition des Mississippi-Blues gegen alle Trends am Leben zu erhalten. Die anderen sehen in ihm einen eigenbrötlerischen Puristen mit Überhang zum Grant.
„Heute ist der Begriff Purismus negativ konnotiert“, erzählt er uns im Gespräch, „man gilt als verschroben und engstirnig. Für mich ist ein Purist aber jemand, der das Authentische und Unverfälschte macht. Ich war für die Leute einer aus dem
Rock-’n’-Roll-Museum, der auch den Blues spielte. Manche nannten mich den ,Ayatollah des Blues‘.“
Elvis-Film änderte sein Leben schlagartig
Mit 15 sah der damalige Mechanikerlehrling im Kino einen Elvis-Film, und sein Leben änderte sich schlagartig. Er studierte den Rock ’n’ Roll, brachte sich das Gitarrespielen und Elvis’ US-Memphis-Slang autodidaktisch bei. Jahre später bekommt er über Umwege Robert Johnsons
„King Of The Delta Blues Singers“-Platte in die Hände und verfällt dem Genre. „Man kann in Österreich an jeder Hand zehn Finger haben und die größten Stars an die Wand spielen, aber international wirst du von hier aus nichts.“
Ganz unschuldig ist Cook, der trotz seiner USLiebe niemals einen Fuß in das Land setzte, dabei aber nicht. 1970 eröffnete sich die Chance, in London mit Eric Clapton aufzunehmen – Cook schlug aus. „Ich wollte meine Musik nicht in Rock-Arrangements verwursten. Die wollten keinen erdigen Blues spielen, ich schon. Ich weiß, dass ich nie reich geworden bin und mir die Chance auf die internationale Szene ruiniert habe, aber ich habe die Entscheidung nie bereut.“Spielen tut er auch noch mit 76, z. B. am 16. 11. in der Wiener First American Bar.
Meine Musik sollte nicht in Rock-Arrangements verwurstet werden. Clapton und Co. wollten keinen erdigen Blues spielen – ich aber schon.
Al Cook sagte einst Eric Clapton ab