TV-Drama um Roman Rafreider
Nach der befremdlichen „ZIB“-Moderation am Dienstag fragten sich die Zuseher: Was war los? Hier sind die traurigen Hintergründe.
Wankend und mit starkem Zungenschlag hat Moderator Roman Rafreider seine „ZIB Flash“Moderation am Dienstagabend um 22 Uhr begonnen. Der sichtlich beeinträchtigte 52-jährige Vorarlberger kämpfte mit dem Text. Die nachfolgende „ZIB Nacht“um 23 Uhr wurde dann nach hinten verschoben. „ZIB“Kollege Martin Thür übernahm seine Moderation.
Was war passiert? Rafreider moderierte die Nachrichtensendung nach einem Gesundheitsdrama in der Familie. Zu dem Zeitpunkt lag sein Vater auf der Intensivstation im Sterben, wie ihm seine Mutter kurz vor der Sendung am Telefon mitteilte. Unmittelbar bevor er „on air“ging, habe er noch geglaubt, „stark genug zu sein und dass niemand etwas merken würde“. Doch der Schock (und offenbar auch Alkohol) sei zu viel gewesen. Sein Vater ist mittlerweile verstorben, Rafreider zur Familie gereist.
„Der ORF bedauert den Vorfall. Roman Rafreider wurde umgehend suspendiert“, lautet tags darauf die knappe Stellungnahme seitens des Küniglbergs.
Viele fragen sich jedoch: Wie kann es sein, dass jemand in einem sichtlich beeinträchtigten Zustand vor die Kamera gelassen wird? Auch im ORF stellt man sich diese Frage: „Der Fall und dienstrechtliche Konsequenzen werden von der Personalabteilung geprüft“, heißt es auf „Krone“-Anfrage. Die ORF-Zukunft von Rafreider ist einmal mehr offen: Vor drei Jahren folgte der erste Karriere-Knick. Seine damalige On-offFreundin erstattete eine Misshandlungsanzeige. Die Ermittlungen wurden zwar eingestellt, aber Rafreider eine monatelange Bildschirmpause auferlegt. Nun dürfte sein (freiwilliger) Abgang vom Küniglberg fix sein. Er selbst wolle nicht „ständig geprügelt werden“.