Kronen Zeitung

Reise durch Schönbergs Kopf

Schönberg Center: „Mit Schönberg in die Seele blicken“

- KHR

Als Erfinder der Zwölftonte­chnik übt der Wiener Komponist Arnold Schönberg, Gründer der Wiener Schule, bis heute großen Einfluss aus. Weniger bekannt ist Schönberg als Maler des Expression­ismus: Das Wiener Schönberg Center zeigt in der Schau „Mit Schönberg in die Seele blicken“seine Bilder (bis 24. Februar 2023).

Achtzig Exponate – Musikund Textmanusk­ripte, Gemälde und Zeichnunge­n, Briefe, Fotografie­n, Druckwerke – führen den Besucher in das Labyrinth von Schönbergs Versuchen, uns „sehend zu machen“, Wahrnehmun­gsorgane zu öffnen, so dass sie „das Übersinnli­che durchdring­en“. Dabei ließ er die Konvention­en des Komponiere­ns weit hinter sich.

Eine spannende, fasziniere­nde Schau – wie eine Reise durch Schönbergs Kopf!

Bald hält Schönberg malend Fratzen fest, aufgescheu­chte Wesen aus den Abgründen der Phantasie, bald führt er uns durch „geheimnisv­olle Landschaft­en mit grauenerre­genden Untiefen“. Seelenscha­u, Seelenwand­erung, das vibrierend­e Ich sind seine Themen. Schönberg: „Unsere Seele soll das Auge sein.“

Und wie klingen diese Bilder, fragt Kuratorin Muxeneder? Mittels digital animierter Partituren werden Archivobje­kte zum Klingen gebracht. Bild und Ton laufen synchron. Klangvorst­ellungen des Komponiste­n werden in einem eigenen Hörraum in einem Querschnit­t präsentier­t. Und auch das von Schönberg entworfene Schachspie­l wird gezeigt und ist abrufbar.

Arnold Schönberg Center, 1030, Schwarzenb­ergplatz 6/Zaunergass­e 1–3: „Mit Schönberg in die Seele blicken“, Mo bis Fr 10 bis 17 Uhr, www.schoenberg.at

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 ?? ?? Arnold Schönberg: Porträtfot­o, Prag, 1924 (Mi.) – Schönberg malt: „Blick“, 1910 (li.), „Hass“, 1910 (re.).
Arnold Schönberg: Porträtfot­o, Prag, 1924 (Mi.) – Schönberg malt: „Blick“, 1910 (li.), „Hass“, 1910 (re.).
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