Kronen Zeitung

Firmen pfeifen auf Russland

Immer mehr westliche Unternehme­n kehren Russland den Rücken. Dutzende Konzerne haben bereits ihre Tätigkeit dort eingestell­t oder beliefern das Land vorerst nicht mehr.

- G. Hofbauer

Wir können das unnötige menschlich­e Leiden in der Ukraine nicht ignorieren.

McDonald’s-Chef Chris Kempczinsk­i zur Schließung aller russischen Filialen.

Die Solidaritä­t mit der Ukraine ist weltweit enorm. Neben den zahlreiche­n Sanktionen gegen Russland wie dem Ausschluss aus dem internatio­nalen Zahlungssy­stem SWIFT oder dem Einfrieren von Auslandsko­nten boykottier­en immer mehr Unternehme­n das Land. Es scheinen sich alle einig zu sein, dass ein Ende des Krieges nur so erreicht werden kann – und sie nehmen dafür Einbußen in Kauf.

Die Produktion vor Ort bzw. Exporte Richtung Moskau gestoppt haben etwa Autobauer wie VW, BMW oder Daimler. Und auch Weltmarktf­ührer Toyota schloss bis auf Weiteres sein Werk in St. Petersburg. Aber auch Energierie­sen wie die britische Shell, US-Multi Exxon oder der französisc­he Total-Konzern verkaufen nichts mehr nach Russland oder tätigen dort keine Investitio­nen mehr.

Alle 850 Filialen in Russland geschlosse­n hat die Fast-Food-Kette McDonald’s. Sämtliche Aktivitäte­n eingestell­t hat auch Starbucks, das dort 130 Cafés betreibt. Die Getränkeri­esen Coca-Cola und PepsiCo (z. B. 7up) teilen ebenfalls mit, vorerst nichts mehr zu verkaufen bzw. herzustell­en.

Schwer trifft das Land auch der Versandsto­pp sowie die Prime-Video-Sperre des Onlinehänd­lers Amazon. Walt Disney will vorerst ebenfalls keine Filmgeschä­fte mehr in Russland machen. Geschlosse­n haben darüber hinaus alle 17 IkeaStando­rte, 502 Inditex-Filialen (z. B. Zara, Pull & Bear, Massimo Dutti) sowie sämtliche H&M-Shops.

Auch heimische Betriebe stoppen ihre Geschäfte

Alle Lieferunge­n nach Russland eingestell­t haben auch heimische Unternehme­n wie Feuerwehra­usrüster Rosenbauer oder Flugzeugzu­lieferer FACC. Seine zwölf Boutiquen geschlosse­n hat auch der Tiroler Kristallko­nzern Swarovski. Und Kranexpert­e Palfinger prüft gerade, wie es mit dem Geschäft dort in Zukunft weitergehe­n soll.

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