Die Budgeterhöhung macht das Heer wieder wehrfähig
§ Nach Investitions-Rückstau endlich Aufrüstung § 10 Milliarden Euro für modernstes Gerät § Verdoppelung der Black-Hawk-Flotte auf 24 Helikopter
Aufatmen beim Bundesheer! Nach dem jahrzehntelangen Investitions-Rückstau eröffnet sich mit der geplanten Budgeterhöhung auf 1% des Bruttoinlandproduktes die Möglichkeit, so nachzurüsten, dass unser Heer wieder wehrfähig wird. Davon jedenfalls gehen sowohl Ministerin Tanner als auch Generalstabschef Brieger aus. Von zehn Milliarden Euro in zehn Jahren ist die Rede.
Eigentlich ist es eine Groteske, dass erst die blutige Invasion Russlands in die Ukraine zum Umdenken in der europäischen Sicherheitspolitik geführt hat. Aber nicht nur in Deutschland, wo die Bundeswehr mit einem 100 Milliarden Euro schweren Sonderfonds modernisiert wird, auch in Österreich bahnt sich ein „Investitions-Turbo“an. Denn Bundeskanzler Karl Nehammer hat angekündigt, das Heeresbudget von 0,76% auf ein Prozent – sprich von 2,7 auf rund 3,4 Mrd. Euro – pro Jahr anzuheben.
Wie Generalstabschef Robert Brieger im „Krone“Telefonat
bestätigte, benötigt das Heer in den nächsten zehn Jahren tatsächlich bis zu zehn Milliarden Euro, „um alle Waffengattungen wieder instand zu setzen“.
Nachdem Ministerin Tanner bereits darauf gepocht hatte, in Mobilität, Autarkie und Schutz zu investieren, konkretisierte Österreichs oberster Militär diese Modernisierungsstrategie.
„Wir haben bereits begonnen, die Hubschrauberflotte mit 18 Leonardo-Helikoptern zu erneuern. Diese Aufrüstung muss aber ebenso ergänzt werden wie die passive und aktive Luftraumüberwachung“, so der General.
Und sogar von Eurofighter-Zweisitzern ist die Rede.
Zweisitzige Eurofighter, um Flugkosten zu senken
Denn durch den Ankauf von drei gebrauchten „Doppelsitzern“könnte das Heer die Aus- und Weiterbildung von Piloten selbst durchführen und müsste nicht für teure Schulungen in Italien oder Deutschland aufkommen.
Erfreulich: Sogar an die Anschaffung einer zweiten Black-Hawk-Staffel wird gedacht. Somit könnte Österreich dann über 24 der in al
len Katastropheneinsätzen bewährten Helikopter verfügen. Um zeitgemäß gegen mögliche Attacken von außen gewappnet zu sein, steht auch die Aufrüstung mit Drohnen und Drohnenabwehr auf der Nachrüstungsliste. Zudem müssen
„in die Jahre gekommene Panzer“revitalisiert werden.
Oberste Priorität hat der Schutz der Soldaten
Am wichtigsten ist für General Brieger allerdings der Schutz der Infanterie. Radpanzer für die Mobilität und ordentliche Mannesausrüstung für die Soldaten haben dabei absolute Priorität. Jeder Soldat müsse ordentlich geschützt werden. Abschließend versichert Brieger: „Wir kaufen nichts, was wir nicht dringend brauchen!“