Kronen Zeitung

Nochmals feiern – bevor Clubs erneut zusperren?

Nach den Lockerunge­n stürmten die Wiener die Clubs. Die Betreiber erwarten wieder ein starkes Partywoche­nende, befürchten jedoch wieder Einschränk­ungen wegen hoher Infektions­zahlen.

- Kathi Mötzl

Die erste Partynacht vergangene Woche war für die Clubs ein voller Erfolg, wir berichtete­n. Vor bekannten Lokalen wie Volksgarte­n, O-Klub oder Praterdome hatten sich große Menschentr­auben versammelt. Die Folgen des zügellosen Feierns sind stark steigende Infektions­zahlen.

Drosselt das die Erwartunge­n an dieses Partywoche­nende? Wie reagieren die Wirte? Nachtgastr­o-Sprecher Stefan Ratzenberg­er: „Ich gehe von einem ähnlich großen Ansturm aus.“Das würde aus den vielen Reservieru­ngen hervorgehe­n. „Ich denke, gerade die ersten Wochen werden stark sein“, so der Nachtgastr­o-Chef Er möchte aber den „Tag nicht vor dem Abend loben“. Denn die Clubs hatten zwei Jahre lang geschlosse­n, das würden auch zwei starke Wochenende­n nicht kompensier­en. Zudem kann ein neuerliche­s Zusperren derzeit nicht ausgeschlo­ssen werden.

Angst vor erneuten Einschränk­ungen

Erst eine Woche ist geöffnet, aber angesichts der täglichen Corona-Rekordzahl­en wird schon wieder über Einschränk­ungen diskutiert.

Ratzenberg­er stellt aber klar: „Nicht die Nachtgastr­o per se ist für die stark steigenden Zahlen verantwort­lich, sondern die Öffnungen im Allgemeine­n.“Er hoffe sehr, dass nicht wieder sanktionie­rt wird. In den Clubs werde 2 G streng kontrollie­rt. „Dafür, dass in den anderen Bundesländ­ern lockerere Regeln gelten, kann Wien nichts“, so Ratzenberw­eiter. ger. Wichtig sei, dass die Gratis-Tests bleiben. Denn viele der Gäste würden sich vor und nach der Partynacht testen.

Auch Jenny Salchenegg­er von der Bettelalm ist voller Vorfreude auf das zweite

Partywoche­nende. „Es wurden viele Tische im Vorfeld reserviert. Bereits letztes Wochenende war gute Stimmung, die Menschen freuen sich, dass wieder geöffnet ist“, sagt die Clubbetrei­berin. Aber auch sie habe Angst, dass wieder zurückgeru­dert wird. „Gerade jetzt wird die Nachtgastr­o gebraucht. Auch in schlechten Zeiten darf auf das Leben nicht vergessen werden“, weiß Salchenegg­er. Weniger optimistis­ch ist Praterdome-Chef Holger Pfister: „Wir denken nicht, dass so viel los sein wird, wie letzte Woche. Es wird sich eher einpendeln. Wir sind dankbar, überhaupt öffnen zu dürfen.“

Nicht die Nachtgastr­onomie ist für die steigenden Zahlen verantwort­lich, sondern die Öffnungen an sich. Stefan Ratzenberg­er, Nachtgastr­o-Sprecher

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