Kriege beginnen meist mit einer Lüge!
Kriege zu beginnen ist nicht schwer, Kriege beenden umso mehr“, so lautet ein berühmter Satz zum Thema Krieg. Aus welchen Gründen werden also Kriege geführt, wenn doch die Konsequenzen immer die gleichen sind: Tod, Zerstörung, Hoffnungslosigkeit, aber auch Ratlosigkeit und Wut bei der betroffenen Bevölkerung.
Was hat den russischen Diktator Putin zum „Amokläufer“gemacht? Diese Frage muss man sich stellen, bevor es gar zu einer nuklearen Katastrophe in Europa kommt. Mit dem Ende des Kommunismus wurde auch der Warschauer Pakt aufgelöst, daher hätte sich auch das Verteidigungsbündnis NATO erübrigt – dieses Bündnis aber blieb und existiert heute noch!
Europa hat zu lange zugeschaut und auch mitgetan, wie die USA in vielen Ländern unter dem Titel „Arabischer Frühling“Unheil verbreiteten. Der Westen wurde dahingehend manipuliert, dass die Amerikaner immer die „Guten“und die Russen – vormals die Sowjets – immer die „Bösen“sind! Das zweite Versprechen, das man Russland 1990 gab, die NATO nicht zu erweitern, wurde mehrfach gebrochen. Russland stand plötzlich im W und SW nur noch NATOStützpunkten gegenüber.
Man denke einmal daran, was wäre die wahrscheinliche Reaktion des amerikanischen Präsidenten gewesen, wenn Russland mit einem Militärbündnis in diversen süd- und mittelamerikanischen Ländern immer näher an die USA herangerückt wäre? Einen Präzedenzfall gab es ja schon in der Kuba-Krise 1961/62!
Die Osterweiterung der EU wurde gleichzeitig mit der Erweiterungspolitik der NATO in Richtung Osten gekoppelt. Der letzte Baustein in der NATO-Expansion sollte die Ukraine werden! Wer mit seinem „Gegner“so umspringt, der riskiert eben, dass er eines Tages das Fass zum Überlaufen bringt. Es hat tatsächlich Putin in die Falle gelockt! Das „Bauernopfer“Ukraine soll die USA näher zur Weltherrschaft führen, weil nun die Russen zum alleinigen Bösewicht gemacht werden, und Europa ist – wie immer – ein „moralischer“Erfüllungsgehilfe der Amerikaner und übernimmt durch diverse Sanktionen das wirtschaftliche „Zerbröseln“Russlands.
Unsere Regierung lässt sich ebenfalls dahingehend „missbrauchen“und singt fleißig im Chor der US-dominierten NATO mit, ohne auf unsere Neutralität zu achten! Unserer politischen Führung fehlt Geschichtswissen, Verantwortungsbewusstsein, Vernunft und Weitsicht.
Eines steht eindeutig fest: Putins „militärischer Spezialeinsatz“ist inakzeptabel, untragbar, menschenverachtend, abscheulich und noch vieles mehr! Aber kommt das Ganze tatsächlich so unerwartet? Was ich aber in Österreich vermisse, ist ein vernünftiger Vorschlag, wie man einen Waffenstillstand und anschließende Friedensverhandlungen erreichen könnte. Bisher wird – auch in vielen Medien – nur die Schuldzuweisung publiziert, ohne Auswege anzusprechen und diese auch zu übermitteln. Und keine martialischen Drohungen an die Adresse des russischen Kriegsherrn.
Die Schweiz hat den Krieg – wie auch jeder vernünftige Mensch – verurteilt, gleichzeitig aber ihre diplomatischen Dienste angeboten. Die Geschichte hat nämlich gezeigt, dass selbst die „größten Diktatoren“die neutrale Schweiz – sogar während des Zweiten Weltkrieges – in Ruhe gelassen haben!
Wie könnte eine Lösung aussehen? Die Ukraine müsste freiwillig auf eine NATO-Mitgliedschaft verzichten. In der Ukraine dürfen weder westliche noch östliche Militärbasen errichtet werden. Die Russen in der Ost-Ukraine sollten ihre Minderheitenrechte – ähnlich wie die Südtiroler in Italien – in der Verfassung der Ukraine verankert erhalten. Im Gegenzug müssen die russischen Truppen aus der Ukraine abgezogen und die Ukraine als freie und unabhängige Republik anerkannt werden. Alle wirtschaftlichen und sonstigen Sanktionen vonseiten des Westens sind sofort zu beenden!