Börsen Wien & Welt
Kapriolen bei Kursen, Gold und Ölpreisen Krieg und Inflation lasten auf den Börsen Andritz erzielte im Vorjahr Rekordgewinne
Der Krieg in der Ukraine, die Sanktionen des Westens gegen Russland und die sich durch explodierende Energieund Rohstoffpreise weiter verschärfende Inflation belasteten die internationalen Aktienmärkte in dieser Woche erneut stark. Wegen der Kapriolen bei diversen Preisen ziehen sich Investoren großteils lieber von den Börsen zurück. Der Preis für ein Barrel der Nordseeöl-Sorte Brent kletterte zwischenzeitlich auf bis zu 140 Dollar, ehe er wieder etwas nachgab. Am Donnerstag bekräftigte Russland seine Liefertreue bei Öl und Gas. Zuvor hatten aber die USA einen Importstopp für russisches Öl verhängt. Zugleich zeigten sich die Vereinigten Arabischen Emirate und der Irak offen, ihre Ölfördermengen auszuweiten.
Im Gegensatz zu Aktien war Gold als „Fluchtwährung“gefragt: Lag der Preis pro Feinunze Ende Jänner noch bei unter 1800 Dollar, stieg er auf zeitweise über 2000 Dollar. Allerdings ist beim Gold wie beim Öl und bei den Aktien die Volatilität extrem hoch. So befeuerte am Mittwoch die Hoffnung auf erfolgreiche Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland die Märkte, in Österreich legte z. B. die Raiffeisen Bank International um 17,3% zu. Nachdem die Verhandlungen keine Ergebnisse brachten, brachen die Kurse aber erneut ein.
Gift für die Börsen ist auch die angesichts der hohen Inflation (in den USA zuletzt fast 8%, in Europa hob die EZB ihre Erwartung von 3,2 auf 5,1% an) erwartete Straffung der Geldpolitik durch die Notenbanken. Nächste Woche wird die Fed in den USA eine Zinserhöhung bekannt geben. Die EZB dürfte wiederum früher als bisher geplant aus ihrem Anleihekaufprogramm aussteigen.
Gute Nachrichten lieferte der steirische Anlagenbauer Andritz: Der Profit stieg 2021 auf das Rekordhoch von 321,7 Mio. Euro, auch die Auftragsbücher sind voll. Von der Verlust- in die Gewinnzone schaffte es der oö. Faserriese Lenzing. Und die OMV gab bekannt, in Russland keine Investitionen mehr zu verfolgen.