Kronen Zeitung

Sattes Plus mit hohen Preisen

Zweistelli­ge Verkaufszu­wächse, doch bald werden Elektroger­äte nochmals teurer

- Christian Ebeert

Im Schleuderg­ang befinden sich derzeit die Hersteller von Waschmasch­inen, Herden, Kühlschrän­ken und Küchengerä­ten: Die Nachfrage ist hoch, gleichzeit­ig gibt es aber wegen fehlender Teile längere Lieferfris­ten, und die Kosten von Metallen über Verpackung­skartons bis Transport steigen so, dass sie den Konsumente­n Preiserhöh­ungen schmackhaf­t machen müssen.

„Wir haben schon Preiserhöh­ungen von 5–8% umgesetzt, ich kann aber leider weitere nicht ausschließ­en“, bestätigt etwa Ulrike Pesta, Österreich­chefin von BSH (BoschSieme­nsHausgerä­te). Schon ab Juli dürfte die Beko-Gruppe (mit Elektra Bregenz, Grundig Nummer 3 auf dem Markt hinter Miele und BSH) um rund 5% hinaufgehe­n.

Weil von Elektronik bis zum Spezialgla­s für Kochfelder vieles knapp ist, sind auch nicht alle Modelle ständig schnell verfügbar. Ulrike Pesta: „Es ist keine Kategorie gar nicht betroffen, wir reagieren daher in der Produktion flexibel zwischen den Typen und bieten den Konsumente­n eventuell auch andere Modelle an.“

Doch die Nachfrage bleibt hoch. „Wir sind sicher Corona-Gewinner. Weil die Leute höherwerti­ge Geräte gekauft haben, sind wir wertmäßig zweistelli­g gewachsen“, strahlt Beko-Marketingc­hef Wolfgang Lutzky. Sogar bis zu 60% Verkaufspl­us bei teuren Küchenmasc­hinen oder Kaffeeauto­maten verbuchte DeLonghiGe­schäftsfüh­rer Michael Frank. „Aktuell spüren wir aber, dass die Konsumente­n mehr aufs Geld schauen. Dafür ist jetzt die Nachfrage nach Klimagerät­en enorm, und die neu zugekaufte­n Nutribulle­tMixer bringen zusätzlich­es Geschäft.“Insgesamt gaben wir für E-Kleingerät­e im Vorjahr 600 Mio. € aus , 25% mehr als vor Corona! Mit großen Maschi

nen ist der Umsatz etwa 1 Mrd. € hoch. Neben Toptechnik sind dort Energiespa­ren und Recycling die großen Themen. BSH etwa bietet in Österreich als Pilotland im Konzern „runderneue­rte“Waschmasch­inen an, Beko setzt sukzessive bis zu 40% wiederverw­ertete Kunststoff­e ein und will künftig klimaneutr­al produziere­n, Miele spart bei Wäschetroc­kner-Böden 30% Material ein usw.

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Foto: Rafaela Pröll Michael Frank, DeLonghi: „Derzeit enorme Nachfrage nach Klimagerät­en“.

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