Sattes Plus mit hohen Preisen
Zweistellige Verkaufszuwächse, doch bald werden Elektrogeräte nochmals teurer
Im Schleudergang befinden sich derzeit die Hersteller von Waschmaschinen, Herden, Kühlschränken und Küchengeräten: Die Nachfrage ist hoch, gleichzeitig gibt es aber wegen fehlender Teile längere Lieferfristen, und die Kosten von Metallen über Verpackungskartons bis Transport steigen so, dass sie den Konsumenten Preiserhöhungen schmackhaft machen müssen.
„Wir haben schon Preiserhöhungen von 5–8% umgesetzt, ich kann aber leider weitere nicht ausschließen“, bestätigt etwa Ulrike Pesta, Österreichchefin von BSH (BoschSiemensHausgeräte). Schon ab Juli dürfte die Beko-Gruppe (mit Elektra Bregenz, Grundig Nummer 3 auf dem Markt hinter Miele und BSH) um rund 5% hinaufgehen.
Weil von Elektronik bis zum Spezialglas für Kochfelder vieles knapp ist, sind auch nicht alle Modelle ständig schnell verfügbar. Ulrike Pesta: „Es ist keine Kategorie gar nicht betroffen, wir reagieren daher in der Produktion flexibel zwischen den Typen und bieten den Konsumenten eventuell auch andere Modelle an.“
Doch die Nachfrage bleibt hoch. „Wir sind sicher Corona-Gewinner. Weil die Leute höherwertige Geräte gekauft haben, sind wir wertmäßig zweistellig gewachsen“, strahlt Beko-Marketingchef Wolfgang Lutzky. Sogar bis zu 60% Verkaufsplus bei teuren Küchenmaschinen oder Kaffeeautomaten verbuchte DeLonghiGeschäftsführer Michael Frank. „Aktuell spüren wir aber, dass die Konsumenten mehr aufs Geld schauen. Dafür ist jetzt die Nachfrage nach Klimageräten enorm, und die neu zugekauften NutribulletMixer bringen zusätzliches Geschäft.“Insgesamt gaben wir für E-Kleingeräte im Vorjahr 600 Mio. € aus , 25% mehr als vor Corona! Mit großen Maschi
nen ist der Umsatz etwa 1 Mrd. € hoch. Neben Toptechnik sind dort Energiesparen und Recycling die großen Themen. BSH etwa bietet in Österreich als Pilotland im Konzern „runderneuerte“Waschmaschinen an, Beko setzt sukzessive bis zu 40% wiederverwertete Kunststoffe ein und will künftig klimaneutral produzieren, Miele spart bei Wäschetrockner-Böden 30% Material ein usw.