Börsen Wien & Welt
⧁ Deutschland: EZB-Zinsschritte belasten ⧁ USA: Empfehlung für E-Autobauer Tesla ⧁ Österreich: Einbruch in allen Branchen
Die Märkte in Europa haben mehrheitlich im Minus geschlossen. Auslöser dafür war insbesondere die Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), mit Juli den Leitzins erstmals seit elf Jahren wieder um 0,25 Punkte anzuheben. Darüber hinaus sollen die milliardenschweren Anleihekäufe ebenfalls mit Juli eingestellt werden. Fließt weniger Geld in die Wirtschaft und steigen die Zinsen, ist das Wachstum gefährdet. Obendrein befürchtet man, dass die hohe Inflation die Konsumnachfrage dämpft. Unterm Strich gab es daher beim DAX ein Minus von rund 2% auf etwa 14.200 Punkte.
Unter diesen Gesichtspunkten kamen Wachstumstitel wie Chipkonzern Infineon, HelloFresh oder Zalando unter Druck. Aber auch der deutsche Internettextilhändler AboutYou gab stark nach. Flugriese Lufthansa leidet wiederum unter Personalmangel, Hunderte Flüge im Juli fallen aus. Wegen einer Kapitalerhöhung zur Komplettübernahme der australischen Tochter Cimic verlor wiederum Bauriese Hochtief rund 6% an Wert.
Leichte Verluste auch in den USA. Die Anleger zusätzlich verunsichert hat hier die deutlich höhere Inflationserwartung der EZB. Der Dow Jones ging gut 1% auf rund 32.700 Punkte retour. Bei den Einzeltiteln gab es für EAutobauer Tesla eine Kaufempfehlung, Apothekenriese Walgreens geriet hingegen wegen eines niedrigen Angebots für die britische Walgreens-Tochter Boots unter Druck. Tiefer notieren aber z. B. auch American Airlines oder Grafikchipriese Nvidia.
Knapp unter Vorwochenniveau schloss auch der ATX in Wien. Die überall spürbare Konjunkturabschwächung drückte auch bei uns die Stimmung. OMV oder SBO schwächelten trotz des hohen Ölpreises. Die kommende EU-Zinserhöhung belastete vorerst die Banken-Aktien sowie die Versicherungsbranche. Caterer Do&Co profitierte von einem Analystenkommentar.