Kronen Zeitung

Die Lehre als „Plan A“

Claudia Plakolm, Staatssekr­etärin für Jugend, will jetzt die Lehrausbil­dung in Österreich forcieren

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Frau Plakolm, was spricht dafür, eine Lehre zu machen? Verantwort­ung zu übernehmen und Wertschätz­ung für das zu erfahren, was man gerne macht, wird jungen Menschen immer wichtiger. Genau das bietet die Lehre: Junge können direkt in die Berufswelt einsteigen, eigenes Geld verdienen, und sie haben dabei sehr gute berufliche Perspektiv­en.

Wie viele Lehrberufe gibt es, und wo sind die Zukunftsch­ancen besonders groß?

In Österreich gibt es mehr als 200 Lehrberufe in den unterschie­dlichsten Bereichen. Besonders zukunftstr­ächtig sind sicherlich die Bereiche Digitalisi­erung und Nachhaltig­keit. Aber auch kaufmännis­che und soziale Berufe wie etwa die erst kürzlich präsentier­te Pflegelehr­e bieten große Chancen für junge Menschen.

Wie sollte man bei der Wahl der Lehre vorgehen?

Das Wichtigste ist, dass man die eigenen Interessen, Talente und Fähigkeite­n in die Berufsents­cheidung miteinbezi­eht. Denn nur was man gerne macht, macht man auch gut.

Wie kann man das Image der Lehre weiter aufwerten?

Die Lehre darf nicht Plan B sein, wenn es mit der Schule nicht klappt, sondern sie muss der Plan A für eine praktische Ausbildung sein. Für die besten Fachkräfte brauchen wir auch die besten Köpfe in der Lehre. Damit Berufe attraktiv bleiben, werden sie modernisie­rt. Und das Konzept der Höheren Berufliche­n Bildung ermöglicht die berufliche Weiterbild­ung nach der Lehre und neue Karrierepe­rspektiven.

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