„Krönung“fehlte – das ärgerte den Teamchef!
⧁ Erst in der 83. Minute gelang Frankreich in Wien der Ausgleich zum 1:1 ⧁ Rangnick: „Gibt nichts zu gratulieren, so ein Gegentor darf man einfach nicht kassieren“
Frankreich, die Nummer drei der FußballWeltrangliste, zweifacher Weltmeister (1998, 2018), zweifacher Europameister (1984, 2000), Marktwert der Startelf 422 Millionen Euro gegen Österreich, die Nummer 34 der Welt, titellos, Marktwert der Startelf 176,7 Millionen Euro (etwas mehr als alleine der nach rund einer Stunde eingewechselte 160-MillionenMann Kylian Mbappé) – eine, wie man auf gut Wienerisch sagt, „gmahde Wiesn“für die Equipe Tricolore?
Mitnichten. Punkt 21.21 Uhr bebte nämlich das ausverkaufte Ernst-Happel-Stadion. Andreas Weimann, Tor, 1:0 für Österreich gegen den amtierenden Weltmeister – so einen Spielstand gibt es nicht alle Tage, auf solche Momente hat Fußball-Österreich schon lange warten müssen.
Nie zurückgesteckt
Die Burschen gaben bis zum Schluss alles – sie rackerten, kämpften, rannten sich die Lunge aus dem Leib. Aufgeben, zurückstecken? Für „Österreich neu“unter Ralf Rangnick kein Thema.
Und wer hätte gedacht, dass man am Ende über einen Punktgewinn gegen den Weltmeister sogar enttäuscht ist? Bis zur 83. Minuten waren die Franzosen nämlich vergeblich angerannt, der große Jubel nach dem 1:1 zeigte, welch Stein den Weltmeistern vom Herzen gefallen war.
Dass Österreich sie so fordern würden, hätten sich
Benzema und Co. nicht gedacht – schade, unser Team hätte sich die ganz große Sensation verdient.
Wieder spätes Gegentor
Typisch Erfolgsmensch Rangnick, dass er nach dem Spiel fast grantig auf Glückwünsche reagierte: „Es gibt nichts zu gratulieren. Wenn du bis zur 83. Minute führst, dann einen Freistoß in der gegnerischen Hälfte hast, darfst du nicht acht Sekunden später das Gegentor bekommen.“
Daher galt für ihn wie schon nach der Partie gegen Dänemark (da fiel das 1:2 in der 84. Minute): „Mit dem Spiel, vor allem mit der hervorragenden ersten Halbzeit, bin ich zufrieden – mit dem Ergebnis überhaupt nicht!“