Übergewinne abschöpfen
Ob Finanzkrise, Corona oder der Krieg in der Ukraine, nicht wenige Konzerne und Firmen profitieren von diesen schwierigen Zeiten. Während viele Menschen unter der extrem hohen Inflation leiden und die Preise für nahezu alle Konsumgüter durch die Decke gehen, steigen bei diesen Krisengewinnlern die Erträge in exorbitante Höhen.
Die öffentliche Kritik daran nimmt zu, der Ruf nach Abschöpfung dieser hohen Milliardenerträge wird lauter. Rechtlich mag es zwar umstritten sein, doch die Politik sollte sich mit dieser Frage ernsthaft beschäftigen. Es geht auch um die Frage, können die Auswüchse des freien Marktes korrigiert werden, oder gehört die extreme Gewinnmaximierung zu Lasten der Menschen als unvermeidbarer Kollateralschaden zum Turbokapitalismus.
Viele Unternehmen überlebten die Krisen nur durch die finanzielle Hilfe und Unterstützung des Staates. Bereitgestellt wurden die aufgewendeten Milliarden durch die Steuerleistung der Erwerbstätigen. Nun brummt die Wirtschaft wieder, und deren Gewinne steigen in unvorstellbare Höhen. Auch wenn es blauäugig oder kindlich erscheint, wäre es nicht moralisch verpflichtend, die eine oder andere Milliarde der Übergewinne nicht an Aktionäre oder Eigentümer auszuschütten, sondern jenen Menschen zukommen zu lassen, die mangels Alternativen die verteuerten Produkte erwerben mussten und damit zu den unverschämt hohen Gewinnen beitrugen? Franz Peer, Linz
Nichts als Diebe
Im viel zitierten, ach so reichen Österreich, scheinen die einzigen Geschäfte, die derzeit boomen, die Sozialmärkte zu sein. Allein die Energiekosten sind nur durch äußerste Einschränkungen zu stemmen.
Autofahren wird zum totalen Luxus, wer es vermeiden kann, vermeidet es. Bei Lebensmitteln wird wohl oder übel zum Billigsten gegriffen. Das alles leider wieder einmal auf Kosten des Tierwohls, aber wenn die Alternative essen oder nicht essen heißt, kann man sich die Antwort wohl ohne Fantasie ausmalen. Selbst die viel gepriesenen Leistungsträger, der untere wie der gehobene Mittelstand verarmt, jeder in seinem Maße und in der passenden Geschwindigkeit.
Dr. Wallentin schreibt, „unser Geld wird immer weni
wert“, darüber mache ich mir inzwischen keine Gedanken mehr, weil bald ohnehin keines mehr da ist. Man kann es ruhig einmal aussprechen, wir werden dreist bestohlen, und die Diebe haben keinerlei Konsequenzen zu befürchten.
Dies alles haben wir nicht zuletzt unserer weisen EU und im Besonderen zwei Damen in Führungsposition, nämlich der uns untergejubelten Deutschen Ursula von der Leyen und der Präsidentin der Europäischen Zentralbank, der Französin Christine Lagarde, auch Mme 0% genannt, zu verdanken. Dass jetzt auch noch unsere Regierung ihr Scherflein mittels Sanktionen und großzügiger Verteilung unserer Vermögensrestbestände beiträgt und über großzügige Sozialleistungen an Nichtstaatsbürger ja nahezu jedermann das Füllhorn ausschüttet, beschleunigt die Tragödie rasant. Letztlich werden viele von uns in eben dieser die undankbaren Rollen der Sozialfälle spielen müssen und das, obwohl sie sich ursprünglich für Besseres abgerackert und auch qualifiziert haben. Ja, wir leiden, ob es jetzt den Wortklaubern passt oder nicht, denn der Leiden gibt es viele. Eva Schreiber, per E-Mail
Verantwortungslose Politik
Und wieder einmal hat Dr. Tassilo Wallentin mit seinem Artikel „Leichtfertige oder sogar verbrecherische Politik“(leider) über die traurige Realität berichtet. Die EU-Russland-Sanktionen: Durch den Verkauf von Gas und Öl wird Russland mehr einnehmen als 2021. Der Dollar und der Rubel steigen, aber der Euro stürzt ab. Die EU schadet sich durch die Sanktionen SELBST, und Putin kann den Krieg noch jahrelang finanzieren. Die Weltbank erwartet für 2022 einen Preisanstieg bei Energie um 50%! Was das für einen jeden bedeutet, ist leicht auszumachen.
Doch es kommt noch eine andere Hiobs-Botschaft: Der Euro soll um 33% weniger wert werden. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Geldmenge mittlerweile versechsfacht, um die Dauer-Rettung von Krisenländern sicherzustellen. Der Beitritt zur EU wurde uns so dargestellt, als würden wir dem „Schlaraffen-Land“beitreten. Doch die Realität ist durch Schuldenerlässe, Rettungsschirme, sechs Bankenrettungspakete und Schrottpapierkäufe etwas anders.
Mitgegangen, mitgefangen: Österreich haftet bis zum Staatsbankrott. Was wäre notwendig? Gelddrucken sofort stoppen. Keine Haftung für fremde Schulden. EuroAus und Wiedereintrittsoptionen für Krisenländer. Wenn man die augenblickliche Situation in der EU so betrachtet, kann man (leider) getrost von einer . . . verantwortungslosen Politik sprechen! Gerhard Forgatsch, Wien
Pflichtlektüre!
Der Kommentar von „Offen gesagt“von Dr. Tassilo Wallentin in der „Krone bunt“vom 12. Juni sollte zur Pflichtlektüre für die gesamte EU einschließlich ihrer Präsidentin Ursula von der Leyen und der EZB werden. Seine Argumente, in welcher Weise Europa heute zum größten Schuldner geworden ist, trägt als Hauptverantwortlicher die desolate Wirtschafts- und Finanzpolitik dieser einst zu Recht viel gelobten EU. Wen wundert es dann noch, dass das Vertrauen in diese Gemeinschaft unter der Bevölkerung ständig sinkt. Der Ausdruck „verbrecherische Politik“des Autors mag vielleicht zu streng formuliert sein, aber grob fahrlässig kann mit Fug und Recht behauptet werden. Dr. Klaus Marchesani, Wien