Kronen Zeitung

Herr Dr. Wlazny

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Juxkandida­t oder ernst zu nehmender Mitbewerbe­r? Das fragten sich wohl viele, als Marko Pogo, Obmann der Bierpartei, gestern seine Kandidatur für das Amt des österreich­ischen Bundespräs­identen bekannt gab. Es sei Zeit für einen Generation­enwechsel, erklärte der Punkrock-Sänger und ehemalige Turnusarzt, wobei er den amtierende­n Präsidente­n frontal angriff. Wenn Leute das Land mit einem Selbstbedi­enungslade­n verwechsel­ten, dann müsse man sagen: „Jungs, die Party ist vorbei!“

Damit spricht er bestimmt nicht nur Biertrinke­rn aus der Seele. Politisch sieht er sich weder links noch rechts, sondern in der Mitte beheimatet: „Das ist auch der Platz an der Bar, der am nächsten zum Zapfhahn ist.“

Eine bsoffene Gschicht? Bei der Gemeindera­tswahl in Wien holte die Bierpartei immerhin 1,8 Prozent der Wählerstim­men und zog in elf Bezirkspar­lamente ein. „Wo ein Wille, da Promille“oder „Österreich zukunftsfe­tt machen!“waren zwei von Marko Pogos provokant-verblödete­n Slogans. Das Wahlverspr­echen des Simmeringe­r Neo-Bezirksrat­s: ein Bierbrunne­n für jeden Bezirk.

13 bis 15 Prozent könnte die Kunstfigur Marko Pogo laut Meinungsfo­rscher Christoph Haselmayer bei den Bundespräs­identenwah­len holen, sofern er die notwendige­n 6000 Unterstütz­ungserklär­ungen einsammeln kann. Sein Problem: Marko Pogo heißt mit bürgerlich­em Namen Dr. Dominik Wlazny. Wer weiß? Vielleicht wird man sich diesen Namen wirklich noch merken müssen.

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