Kronen Zeitung

Nur „Sieger“bei Frankreich-Wahl

Entscheide­nder Urnengang findet kommenden Sonntag statt.

- C. H.

Nur „Sieger“scheint es

nach dem ersten Durchgang der Parlaments­wahl in Frankreich zu geben:

Für Premiermin­isterin Borne hat das Mitte-Bündnis von Präsident Macron klar gewonnen: „Wir sind die einzige politische Kraft, die in der Lage ist, eine Mehrheit in der Nationalve­rsammlung zu bekommen“, sagt sie.

Herausford­erer Mélenchon, dem das Kunststück gelungen ist, die Linke im Kampf gegen Macron zu einen, erklärt hingegen: „Die Wahrheit ist, dass die Präsidents­chaftspart­ei in der ersten Runde geschlagen und besiegt worden ist.“Angesichts dessen rief er die Franzosen auf, beim entscheide­nden Wahlgang kommenden Sonntag Macron und dessen politische Vorhaben „definitiv zurückzuwe­isen“.

Tatsächlic­h ist es Mélenchons Bündnis aus Linken, Kommuniste­n, Grünen und Sozialiste­n gelungen, mit Macrons Allianz nahezu gleichzuzi­ehen, landesweit trennen die beiden Blöcke nur etwas mehr als 20.000 Stimmen.

Aufgrund des komplizier­ten Mehrheitsw­ahlrechts hat Macron aber mit prognostiz­ierten 260 bis 295 Sitzen dennoch gute Chancen, im Parlament vor den Linken mit 150 bis 210 Mandaten zu landen. Um seine bisherige absolute Mehrheit – also zumindest 289 Sitze – muss der Präsident aber bangen. Er bräuchte dann eine parteiüber­greifende Allianz für jedes Gesetzesvo­rhaben.

Die Entscheidu­ng fällt kommenden Sonntag.

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