Kronen Zeitung

Freigabe der Ölreserven soll Spritpreis bremsen

Mehrere Cent Verbilligu­ng je Liter sind möglich. Vorerst keine Benzin- und Dieselknap­pheit durch Havarie bei OMV.

- Eva Mühlberger

Benzin und Diesel sind trotz der Havarie bei der Rohdestill­ationsanla­ge in der OMV-Raffinerie Schwechat an allen 2748 heimischen Tankstelle­n verfügbar. „Die Produktkna­ppheit ist noch managebar“, erklärt Doppler-Geschäftsf­ührer Bernd Zierhut (Turmöl). Es wurde ein neues Versorgung­smodell installier­t, um alle zu bedienen, heißt es seitens der OMV. „Der Ausfall wird etwa durch andere Raffinerie­n des Konzerns wie Burghausen (Süddeutsch­land) und Petrobrazi (Rumänien) kompensier­t“, erläutert Hedwig Doloszeski, Sprecherin der Mineralöli­ndustrie.

Fehlende Mengen werden auch zugekauft. Das hat gemeinsam mit den Kriegs-Embargos zu 10 bis 15 Cent Mehrkosten pro Liter an den Zapfsäulen geführt. „Wir müssen den Preisdruck herausnehm­en“, fordert Jürgen Roth, Sprecher der heimischen Ölhändler. Ein wichtiger Schritt: Die angekündig­te Freigabe von Teilen der strategisc­hen Ölreserve muss umgesetzt werden. Details dazu wurden am Montag von der Energielen­kungsgrupp­e verhandelt. Roth: „Jeder muss etwas bekommen, auch die noch so kleine Tankstelle.“Ist wieder mehr Sprit am Markt, sollten die Preise um ein paar Cent sinken. Allerdings nur unter der Voraussetz­ung, dass die Rohölkoste­n nicht weiter steigen.

„Käme es zu Engpässen, wäre vor allem die Ostregion betroffen, da dort die OMV bei Benzin und Diesel 60 bis 70 % des Marktes dominiert“, glaubt Zierhut. OÖ, Salzburg, Tirol und Vorarlberg können z. B. von Raffinerie­n in Bayern beliefert werden, Kärnten aus einem Lager bei Udine, die Steirer durch den Ölterminal im slowenisch­en Koper.

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